HELMUT LODER'S Adventkalender
Der große Weg |
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8 Gott geht... auf Mirjam zu
Ein Mädchen begegnet Gott

Auf jemanden zugehen, ist ein schönes Zeichen. Meistens der Liebe und der Zuneigung. Es heißt, ich will mit dir etwas zu tun haben. Es heißt: Ich achte dich, ich liebe dich. Ich will mit dir gehen.

Ich glaube, Gott wollte mit diesem Mädchen aus dem Dorf Nazaret zu tun haben, in eine ganz besondere Beziehung treten. Er wollte durch sie, durch ihr Leben, durch ihren Sohn Jesus, den Menschen ein gewichtiges Zeichen geben: Ich liebe euch, ihr Menschen. Ich komme zu euch und begleite euch ein Stück. Ich gehe auf euch zu! Ich gehe auf eure Sorgen und Ängste, auf eure Hilferufe und Gedanken, ein.

Wer weiß nun wirklich, was in dem Mädchen Mirjam „vorging", als sie spürte, Gott hat sie berührt. Aus ihrem Leben war das nicht mehr wegzudenken, nicht wegzuleugnen und wegzustecken.
Der Evangelist Lukas bringt diese Zeit des Annehmens in einer Weggeschichte sehr schön zum Ausdruck: Maria (= Mirjam) geht zu Elisabeth. Sie bricht auf, bricht mit ihrer Erstarrung und ihrem Gelähmtsein und macht sich auf den Weg. Unterwegs lässt sich - so zeigt die Erfahrung - gut nachdenken. Sie wird überrascht. Das Kind bewegt sich in ihrem Leib.

Bewegung kommt in die Geschichte. Vielleicht war es diese starke Geste des Lebens, dass sie endgültig JA sagen konnte? Vielleicht hat es sie bis ins Innerste erschüttert, bewegt zu werden vom Gott, der sich nicht aufhalten lässt, der immer neue Schritte setzt und ohne zu zögern, zu den Menschen geht.

Gott geht auf Mirjam zu. Gott macht dieses junge Mädchen stark und mutig. Um dies auszudrücken, legt Lukas Mirjam den wunderbaren Lobpreis Gottes, das Befreiungslied des Magnifikat, in den Mund. Er lässt sie sprechen: „Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig... Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind, er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben."

Gott geht einen neuen Weg und Mirjam spielt dabei eine wichtige Rolle. Gott geht aus sich heraus und auf die Armen zu. Die Liebe Gottes lässt es nicht zu, dass die Hungernden und Unterdrückten leer ausgehen. Gott geht es um alle.

Und Mirjam ist seine Zeugin.

Heute könnten wir
+ ... das Magnifikat aus dem Lukasevangelium (Lk 1,46 - 55) lesen und es mit eigenen Worten und Sätzen für unsere Zeit „übersetzen"
+ ... aus einer Fülle von Mädchenfotos (z. b. aus alten ferment-Ausgaben, aber auch anderen Zeitschriften) unser eigenes „Marienbild" heraussuchen und mit Kunstdarstellungen vergleichen.
+ ... das Magnifikat aus dem Gotteslob (Nr. 261, 127, 689) singen