Weihnachtszeit - Kinderzeit. Zeit der leuchtenden Augen, Vorfreude auf das Fest. Zeit der gespannten Erwartung, Hoffnung, Überraschungen. Ausmalen, was man geschenkt bekommt. Kinderzeit. Zeit des Kindes? Die Wirklichkeit der Zeit sieht meist anders aus: „Geh ordentlich! Pass auf! Lass das in Ruhe! Sei still! Mach keinen Lärm! Greif nicht alles an!"
Kinderwelt und Weihnachtszeit. Krieg. Weglaufen vor Granaten und Angsthaben. Hunger leiden. Kein Weihnachtsbaum im warmen Zimmer. Ungewissheit und Tränen. Sorgen, was der nächste Tag wohl bringen wird. Gejagt und verfolgt - Straßenkinderleben in Brasilien und Rumänien. Und doch ist Weihnachten DIE Kinderzeit. Nicht nur des Jesuskindes wegen.
Gerade zu dieser Zeit erinnern sich die Erwachsenen, Eltern und Lehrer, Großeltern und alle anderen, verstärkt an die Kinder. Weihnachten ohne Kinder? Unvorstellbar. Kinder sind ja noch immer jene liebenswürdigen Wesen mit lachenden Gesichtern, funkelnden Augen, einem verschmitzt lächelnden Mund, kleinen Schritten, einem Trippeln und Trappeln, tapsenden Bewegungen, das ist ein Tanzen und Hüpfen, in Bewegung bleiben, ein Hochschnellen und Neugierig sein.
Kinder gehen nicht wie Erwachsene: steif und aufgezogen, hastig, nervös und immer geradeaus, die Schritte ausgemessen. Kinder schleichen wie auf leisen Sohlen, Kinder gehen auf alles zu, was ihre Aufmerksamkeit erregt, bücken sich, gehen gerne in die Hocke und knien sich nieder, schauen sich alles gut an. Kinder gehen gerne und oft aus sich heraus. Kinder gehen unbeschwert zur Krippe.
Erwachsene sollten öfter zu Kindern gehen und mit ihnen neu gehen lernen. Entdecken, was in Kindern vor sich geht. Weihnachtszeit - Kinderzeit. Zeit, zu den Kindern zu gehen. Denn es geht sie etwas an, wie es ihnen in Zukunft ergeht. Wie ihr Leben in einigen Jahren aussehen wird, wie die Erwachsenen mit „ihrer" Um-Welt umgehen.
Kindern geht vieles nahe, was Erwachsene wenig berührt. Kinder können sich herzhaft freuen und glücklich sein. Kinder können ganz fest und stark glauben. Und vielleicht ist Weihnachten ein Kinderfest, weil Kinder einem Gott als Kind leichter in die Augen schauen können, als Erwachsene es vermögen.
Weihnachten: Zeit, endlich zu den Kindern zu gehen, damit wir Gott (in den Kindern) wieder sehen...
Heute könnten wir
+... uns über (Flüchtlings)Kinder in aller Welt informieren
+ ... für die notleidenden Kinder beten, an sie denken, eine Kerze aufstellen, am Heiligen Abend zum Christbaum stellen
+... ein Plakat für „Kinder in Not" gestalten
Helmut Loder
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