HELMUT LODER'S Adventkalender
Der große Weg |
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17 Sicher gehen ... sich gehen lassen
Advent – ein Weg ins Unbekannte

Ehrlich: Wir sollten uns viel öfter gehen lassen. Weggehen, ausgehen, hinausgehen. Nicht nur in die Disco oder auf eine Party gehen, den Weg des Alltagstrotts beschreiten und nur auf Nummer Sicher gehen. Wir sollten uns öfter selbst gehen lassen. Aufbrechen und losziehen, Neues suchen und versuchen. Bewusst ein Risiko eingehen. Sich gerade im Advent loslösen von den eingefahrenen verharmlosenden Denk- bzw. Glaubensvorstellungen und -einstellungen.

Wir sollten uns aufmachen, öffnen für Unbekanntes und Unvertrautes, und es selbst „erfahren". Wir sollten uns öfter gehen lassen und nicht ängstlich im schönen warmen Zimmer hocken und uns die Welt durch die Medien hereinholen und zurechtzimmern, versichert zwar, aber ohne Sehnsucht nach Wirklichkeit. Wen begeistern und faszinieren nicht die historischen, aber auch die heutigen Expeditionsberichte in die Wassertiefen und Sandwüsten der Erde, in die abgelegensten Gebiete der Welt?
Wer verfolgt nicht mit Interesse und kaum verhohlener Bewunderung die Kraftanstrengungen, die Menschen unternehmen, um neue Wege zu anderen Völkern zu entdecken, um ein Stück „weiterzukommen"? Wie viel Energie und Durchhaltekraft, welch starker Glaube an das Gelingen und an den Sinn der Unternehmungen steckt nicht in solchen „Aufbrüchen!"

Nicht zu vergessen sind die Erkunder und Erforscher des Geistes, der Seele, der Liebe, die Entdecker und Grenzüberschreiter in der Kunst, die immer wieder aufbrechen zu neuen Ufern in der Musik, Malerei oder Literatur. Jederzeit gab und gibt es Frauen und Männer, die sich einen Ruck geben, und „sich gehen lassen", die bereit sind, vieles auf sich zu nehmen, um ihre Träume und Hoffnungen wahr werden zu lassen. Die sicheren Pfade werden aufgegeben, um nachzuforschen, was abseits der Wege oder entlang des von allen begangenen Weges liegt. Advent bedeutet, sich endlich gehen zu lassen. Nicht nur auf Nummer Sicher zu gehen: mit Kerzenlicht und gutem Essen, einige freie Tage zu Weihnachten und ein paar hübsche Geschenke.

Nein: Gehen im Advent heißt vielmehr sich anstrengen, um nicht als unzureichend ausgerüstete, leicht bekleidete, und vermutlich noch schlecht vorbereitete Rucksacktouristen einem folgenlosen Weihnachten entgegenzugehen! Weihnachten aufzuspüren, verlangt auch, dass wir den sicheren Weg einmal kurz verlassen und Neuland begehen, uns als Christen ernsthaft fragen: „Was tun wir, dass uns durch Weihnachten und zu Weihnachten etwas „aufgeht?"

Der Advent kann spannend werden. Eine Zeit der Expeditionen und Aufbrüche. Man kann sichergehen oder sich aufmachen. Es gibt viele Wege, die zu Gott führen. Wesentlich aber ist, dass wir gehen. Uns halt gehen lassen.

Wir könnten uns heute
+ ... über „christliche" Entdecker und Forscher unterhalten, über Missionare, die keinen Weg gescheut haben, die Botschaft Jesu weiterzutragen, über ihre positiven Seiten und ihre Grenzen.
+... ein Blatt falten, 2 Spalten einzeichnen und als Überschrift eintragen: ADVENT WIE EH UND JE und auf die andere Seite ADVENT OHNE SICHERHEITSNETZ.
+ auf einer Art „Advent-Wanderkarte" einige Stationen einzeichnen, die als neue Wegmarkierungen für diese Zeit gelten.