HELMUT LODER'S Adventkalender
Der große Weg |
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6 „Ein Bischof geht... seinen Weg"
Auf alle zugehen!

Beim Stichwort Nikolaus fällt den meisten Menschen/Kindern sofort die Bischofsmütze, der Bischofsstab, der Bart, das gütige Gesicht und dem einen oder anderen auch die Stiefel ein. In die legen wir gerne Süßigkeiten und andere Geschenke, soweit es möglich ist, hinein.

Aber Stiefel sind doch in erster Linie zum Gehen da, oder nicht? Wenn ich beim Bild bleibe: Wie sahen die Stiefel, das Schuhwerk des Bischofs Nikolaos aus Myra, damals in Wirklichkeit aus? Waren das nicht ausgetretene Sandalen, weil er soviel unterwegs war? Im Namen der Liebe! Der Nächstenliebe! Tausende Kilometer ohne Sicherheit, ohne Gewissheit, ob die oder der Beschenkte sich letztlich darüber freut.

Lesen wir die Nikolausgeschichte, gegen den Strich gebürstet, doch einmal so: Ein Bischof geht den Weg Jesu, den „Neuen Weg", wie das Christentum damals bezeichnet wurde, und merkt: Halt, das ist kein leichter und bequemer Weg.

Das heißt unter anderem, sich ununterbrochen auf die Füße zu stellen, keinen gefährlichen Weg zu scheuen und keine Wegstrecke unversucht, unbegangen zu lassen, um den Menschen die Botschaft von der Liebe Gottes, von seinem Dasein in Jesus von Nazareth zu erzählen. SEINEN Weg gehen heißt, sich auf den Weg machen, in eine andere Gesellschaft, in eine neue Zeit, in neue Formen des Umgangs miteinander. Ein Bischof geht konsequent seinen Weg der Liebe und Güte.

Und er geht voran. Mit gutem Beispiel. Gesehen und gelernt hat er das bei Jesus. Aber gehen musste er den Weg schon selber. In seiner Zeit, in seiner Stadt, zu seinen Bedingungen und mit seinen Möglichkeiten. Mit seinen Mitchristen. Ein Bischof geht den Weg der Liebe. Tagein, tagaus war er vermutlich unterwegs, lief hinaus zu denen, die ihn nötig hatten, mit denen er unterwegs sein wollte.

Lassen wir uns anstiften zu diesem Weg von einem Bischof, werden wir Weggenossen dieses Jesusfreundes, der sich selbst auf die Spur Jesu gesetzt hat, der sich nicht abbringen ließ von seinem ungewöhnlichen Weg. Nikolaus, ein Bischof geht einen seltsamen, guten Weg.

Wahrscheinlich hatte er sehr gutes, starkes Schuhwerk!

Heute könnten wir
+ ... in Gruppen zusammenschreiben: „Wenn ich Bischof wäre, würde ich..."
+ ... dem Bischof der eigenen Diözese eine Karte schreiben und ihm Wünsche oder Anregungen der Klasse mitteilen.
+ ... mit echten Sandalen ein „Nikolaus-Denkmal" errichten.
+ ... ein Nikolausspiel in der Pfarrkirche/im Kindergarten aufführen.

„Man benutzt nicht einen Weg, um dessen Ende, sondern um sein Ziel zu erreichen.“
Afrikanische Spruchweisheit