HELMUT LODER'S Adventkalender
Der große Weg |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25

22 Wegbegleiter und Weggemeinschaft
Jesus als Weg-Gefährte

„Wegweiser haben es an sich, dass sie nicht mitgehen. Gemeinschaft lässt sich nicht erzwingen." Wie oft hören wir solche Sprüche und Ansagen aus dem Reich der billigen Wahrheiten. Sie sind weit verbreitet. Aber auch richtig?

Auf unserem Weg durch den Advent haben wir viele Stichworte aufgegriffen. Wegbegleiter und Weggemeinschaft stehen noch aus. Ein Begleiter ist entweder jemand, den ich mir aussuche, für den oder die ich mich entscheide (Freund oder Freundin, Ehepartner/in), oder jemand, der aus unbeeinflussbaren äußeren Gründen ein Stück des Weges mit mir geht, als Arbeitskollege, Nachbar oder Reisebegleiter. Auch im Glauben, im religiösen Leben, gibt es Wegbegleiter.

Die Heiligen zum Beispiel, die intensiv und beispielhaft verschiedene Wege aufgezeigt haben, Wege, das Christentum zu übersetzen in das tägliche Leben, in eine bestimmte Zeit mit all ihren Problemen und Herausforderungen. Und natürlich der, der nicht nur den Weg gewiesen hat, sondern der sich selber als „der Weg, die Wahrheit und das Leben" (Joh 14,6) verstand.

Der Zimmermannssohn aus Nazaret ist uns Weg geworden. Er leitet uns zur Liebe an, er begleitet uns und hilft uns, die Wahrheit und das Leben in der Liebe zu finden. Wer liebt, hat den Weg zum Leben. Wer liebt wie er, hat begriffen: Ohne Liebe gibt es kein Weiterkommen, keinen Weg in die Zukunft, keinen Weg hin zu Gott. Ein guter Begleiter macht mich aufmerksam auf Sehenswürdiges, auf Gefahren und Schönheiten. Ein guter Begleiter ist offen und verständnisvoll, verschwiegen, ehrlich und zur Versöhnung bereit. Vor einigen Jahren hat Josef Reding in einem Weihnachtsartikel die Frage gestellt, warum vielen Christen Jesus nur als Krippenkind sympathisch ist? „Lebte Christus nur ein paar Stunden?" Ist uns der erwachsene Jesus als Lebensbegleiter nicht ganz geheuer? Sind seine Forderungen dermaßen irritierend und provozierend, dass wir uns ganz auf die ersten Stundenais Säugling konzentrieren?

Sein Lebensprogramm geht über alles Bisherige hinaus und überschreitet das Fassungsvermögen vieler Zeitgenossen. In ihren Ohren klingen seine Aussagen utopisch, im Alltag nicht umsetzbar. Wer sich jedoch auf Weihnachten einlässt, wer diesen „Geburtstag" Jesu begeht und feiert, sollte sich auch dem erwachsenen Jesus verbunden und verpflichtet fühlen, und sich auf harte Fragen einstellen.

Begleitung ist gut, hin und wieder muss es eine Gruppe sein! Als Gemeinschaft unterwegs zu sein, heißt Sicherheit erfahren, erleben, dass Gespräch und Begegnung möglich und notwendig sind. Gemeinschaft kann zwar Gleichschaltung sein, kann den Einzelnen behindern und vieles andere mehr. Aber Weggemeinschaft ist weit öfter das Erlebnis des gemeinsamen Zieles, der Geborgenheit im Miteinander. Im Advent heißt die Weggemeinschaft konkret Hauskirche, drückt sie sich aus beim Versammeln um den Adventkranz, und beim gemeinsamen Suchen und Ringen nach Worten im Gebet und Lied innerhalb der Familie.

Wer sich für Jesus als Weggefährten entscheidet, sagt damit JA zur Kirche. Die Weggemeinschaft braucht jeden, der bereit ist, mitzugehen und mitzutragen. Wie hältst du es mit der Kirche als Weggemeinschaft der Gottbegeisterten und Jesusfreunde?

Heute könnten wir
+... ein paar Symbolbilder für „ Weggemeinschaft" suchen
+... erwachsene Mitchristen nach ihrer Meinung über Jesus als ihren persönlichen Weggefährten" fragen.
+... auf einem Packpapierbogen festhalten, welche Vor- und Nachteile eine Gruppe, eine Gemeinschaft (auch die der Kirche) mit sich bringt.
+... über christliche Glaubens-Zeichen an unseren Straßen (Kapellen, Kreuze, Bildstöcke, ...) sprechen und eines davon aufsuchen, schmücken,...
+ ... ein Plakat/Poster mit dem Titel „Ich bin der Weg" und mit vielen Jesus-Bildern rundum gestalten.