HELMUT LODER'S Adventkalender
Der große Weg |
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5 Wer geht mit... mir?
Vom Ausgehen und Dabeisein

In den Jugendmedien gibt es viele Frage- und Rätselspiele. Ein sehr beliebtes Gesellschaftsspiel ist die Frage: „Wer geht mit wem? Wer ist verliebt in wen?"

Da geht es offensichtlich ums „Mitgehen, ums Miteinandergehen".
Die Frage mit den ersten drei Worten ist harmloser, wird oft gestellt und ist besonders den Schülern und Jugendlichen gut bekannt: Wer geht mit? Die Mutter fragt ihre Kinder vorm Einkaufen: Wer geht mit? Der Lehrer fragt seine Klasse: Wer geht mit ins Theater? Und der Meister will wissen: Wer geht mit auf Montage? Hand hoch, Meldung bitte bis morgen!

Meist lautet unsere Antwort: Ich! „Alleingehen" macht keinen Spaß. Zu zweit, zu dritt, da spürt man Geborgenheit und Sicherheit. Mitgehen als ein Zeichen der Bereitschaft zur Gemeinschaft, eine Geste der Zusammengehörigkeit. Dabei sein, dazugehören. Mitgehen und mittragen, sich mit anderen freuen, von anderen stützen lassen und selber Mut schenken. Einverständnis und gemeinsames Ziel vorausgesetzt.

Wer geht mit? Wer geht mit dieser Entscheidung, mit dieser Aussage konform? Das wiederum meint: Wer ist einverstanden mit dieser oder jener Aussage, mit diesem Bekenntnis? Oft gehen wir - ob als Kinder, Jugendliche oder Erwachsene - mit, ohne ganz überzeugt zu sein, ohne im Innersten davon betroffen zu sein, einfach, um dazuzugehören. Problematisch wird es, wenn ich nur mehr ein gedankenloser Mitläufer bin, einer, der immer mitgeht, ohne sich über die Folgen Gedanken zu machen.

Im Advent wird die Frage auch öfter gestellt: Beim Brauch der Herbergssuche. Abend für Abend wird eine Marienstatue oder ein Bild des Glaubens von Haus zu Haus weitergetragen. Und da stellt sich die Frage von selbst: Wer geht mit? Wer macht mit? Wer zeigt durch sein Mitgehen, dass er dazugehört, sich zu den Jesusfreunden, zur Gemeinschaft der Kirche bekennt?

Weiters auch: Wer geht mit denen, die nicht weitergehen können, die als Alleinerziehende sich im Stich gelassen, die sich einsam fühlen? Wer geht mit zu den alten und kranken Mitmenschen, die angewiesen sind auf fremde Hilfe, auf unseren Beistand? Wer geht mit? Scheinbar eine harmlose Frage. Aber dahinter steckt mehr. Wer geht mit... nach Betlehem?

Eine eigenartige Frage, aber nicht im Advent. Wer geht mit nach Betlehem, wo die Lebens-Weggeschichte Jesu begann? Wer geht mit... zu Jesus? Wer geht mit dem erwachsenen, leidenden Jesus mit?

Spätestens dann, wenn die wilden Gesellen (Krampusse, Perchten usw.) am Vorabend des Nikolaustages Radau machen, wird sie wieder gestellt, die bekannte Frage. Wenn die Lust auf das alte Spiel, wer stärker und schneller ist, erwacht. Allein hingehen ist nicht gefragt. Die Gruppe schützt... vor Torheit nicht. Stellt sich da nicht manchmal die Frage: „Was geht da vor sich? Wer geht da wie mit wem um?"

Heute könnten wir
+ ... überlegen, wer allein seinen Weggeht/gehen muss, wer sich auf unser „Mitgehen, Mithelfen, Gesellschaft leisten" freuen würde?
+ ... ein Bekenntnis zu Jesus formulieren: „Ich gehe mit Jesus, weil...".
+ ... über die Ausschreitungen bei den Krampus-Krawallen sprechen und den Auftrag geben, Zeitungsberichte und persönliche Beobachtungen und Erfahrungen zu sammeln, zu Leserbriefen Stellung beziehen.