HELMUT LODER'S Adventkalender
Der große Weg |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25

1 Ein weiter Weg... nach Weihnachten
Auf der Suche nach Gott

Jedes Jahr dasselbe. Jedes Jahr ist es ein weiter Weg nach Weihnachten. Das Fest - jetzt noch in respektablem Abstand von 4 Wochen - rückt unaufhaltsam näher, die Zeichen stehen längst auf Advent. Vorweihnachtszeit, wohin das erwartungsvolle Auge schaut. Zeitungen, Geschäfte und Medien, ja der ganze Alltag, wird in ein adventliches Licht getaucht. Jedes Jahr dasselbe, nur mit neuen austauschbaren Versatzstücken.

Der Weg wird scheinbar immer länger, immer mühseliger. Von Jahr zu Jahr müssen wir einen noch größeren Festrummel aushallen lernen, einen noch größeren Aufwand von Tannengirlanden und Lichtersternen verdauen und überstehen. Die Wege, das Fest der Feste noch mehr auszureizen, noch raffinierter zu gestalten, werden immer unüberschaubarer und vielfältiger.

Ein weiter langer Weg ist es geworden, und oft scheint es, als rücke Weihnachten in weite Ferne. So manche Um-Wege sind nichts als verführerische Irrwege, enden in einer ernüchternden Sackgasse, und entpuppen sich als jene berühmten Holzwege, auf denen die teuer erkaufte Festfreude von der Hektik und Umtriebigkeit zerstört wird.

Die Zeit der Vorbereitung, die Zeit, sich auf den Weg zu machen, wird durch die vielen Pakete und materiellen Dinge, die wir mitschleppen, als bedrückend und beschwerlich empfunden. Vollbepackt sind wir unterwegs auf dem weiten Weg nach Weihnachten.

Beim Nachdenken über die vielen - unterschiedlichen - Wege nach Weihnachten fiel mir eine faszinierende heutige afrikanische Geschichte ein, die ich im Radio hörte.

Darin wird in schlichten einfachen Worten beschrieben, wie sich der Mann Fekesi nach einem Traum auf die Suche nach dem Land, wo Gott lebt, macht, wie er aufbricht und in der Welt umherwandert, um Gott zu finden. Ohne überflüssiges Gepäck zieht er los, ein Christophorus der Jetztzeit. Weitab vom hohlen Lärm der Wohlstandswelt der Europäer begibt er sich auf die Suche nach Gott, nach Sinn. Christophorus, der „Heilige des Weges", suchte der Legende nach ebenfalls Gott und fand ... ein Kind.

Das Kind, das Rettung und Heil bringt, das Leben verspricht. Am Ziel seines Lebens erwartet ihn ein Kind. Die Parallelen der beiden Geschichten sind verblüffend. Zwei Menschen sind auf dem Weg nach Gott, auf dem Weg nach Weihnachten, als Gott zu den Menschen ging.

Zwei Menschen suchen und finden auf ihrem Weg Überraschendes, Unerwartetes. Es ist ein weiter Weg nach Weihnachten. Ohne Zweifel. Und die Frage lautet: Wohin bin ich unterwegs? Wieweit bin ich schon gekommen? Für welches Ziel habe ich mich entschieden?

Heute könnten wir
+... andere Menschen in unserer Umgebung fragen, ob sie sich schon auf den Weg nach Weihnachten gemacht haben: Eltern, Bekannte, Freunde, den Schulwart oder die Kassiererin im Supermarkt?
+ ... eine Antwort schreiben: „Mein ganz persönlicher Weg nach Weihnachten" oder „Wie ich Weihnachten entgegengehe"
+... über die Gründe nachdenken, die uns antreiben, „nach Weihnachten" zu gehen!
+... über die Hindernisse auf dem weiten Weg nach Weihnachten sprechen und sie durch Bilder darstellen
+... die Geschichte des Mannes Fekesi aus der afrikanischen Erzählung weiterschreiben und ein Ende formulieren.