HELMUT LODER'S Adventkalender
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4 Adventkranz und Barbarazweige
Der Bauernmarkt im Advent

Samstag für Samstag das gleiche Ritual: Beim Einkaufen auf den Bauernmarkt gehen. Auch im Advent. Meist ist es beißend kalt. Ungemütlich. Aber nichtsdestotrotz stehen zweimal in der Woche eine Handvoll Frauen und Männer aus der Umgebung hinter ihren Verkaufstischen bei ihren schnell aufgebauten Ständen entlang der Südseite der Pfarrkirche und trotzen der Witterung. Freundlich lächelnd, ohne penetrante Aufdringlichkeit bieten sie ihre selbst produzierten Waren. Der Bauernmarkt, ein vertrauter Ort der Begegnung zwischen Land und Stadt, Garantie für unverfälschte Lebensmittel. Frisch und herzhaft. Mit der Sicherheit einer natürlichen Verarbeitung.

Der Bauernmarkt auf dem Hauptplatz. In der Mitte der Stadt. Im Windschatten der Pfarrkirche. Jahrelang von starkem Verkehr umspült, bis die Stadtgemeinde ihn neu und zeitgemäß gestaltete. Rund um die Pfarrkirche breitet sich ein Pflastersteingürtel aus. Dort stehen die Anbieter und verkaufen ihre Produkte.
Im Advent bemüht man sich um Atmosphäre und Romantik. Dann ergänzt und erweitert ein Kunsthandwerksmarkt das Angebot des Bauernmarktes. Während weiter „unten“ die Honigwachskerzen duften und bestickte Polster, originelle Schnapsflaschen und teures Holzspielzeug zu bestaunen sind, riecht es beim Bauernmarkt nach Geselchtem, Speck, Rollschinken, nach Würsten und Äpfeln, werden verpackte Nüsse, Mehlspeisen und andere Gaumenfreuden für diese Jahres- und Festzeit angeboten. Ein Bauernmarkt im Advent, selbstverständlich mit Adventkranz, Kletzenbrot und Barbarazweigen. Das Erlebnis für alle Sinne. Schön anzuschauen und verlockend für Nase und Mund warten wohlriechende Köstlichkeiten auf ihre Käufer.

In unserer Stadt riecht es im Advent nach Bauernmarkt. Nach Lebensmitteln und kulinarischen Gustostückerln. Und das ist gut so, denn diese Tage sind eine Zeit der Vorbereitung und Hinführung, der schrittweisen Annäherung an das große Fest.
Die Tage des Advents dürfen ruhig riechen und schmecken. So wie die Bauern nicht mehr allein anonyme Lieferanten bleiben wollen und deshalb in die Öffentlichkeit gehen, dem Käufer ins Gesicht schauen und Verantwortung für ihre Produkte und Erzeugnisse übernehmen, so sollten wir auch den Advent sehen und nützen. Als einen Ort und eine Zeit der Begegnung und der Offenheit für den Gott, der sich dem Menschen als Menschen annähert. Lassen wir den Advent „ruchbar“ werden!

Drei Minuten zum Nachdenken:
Wie erlebe ich die sinnliche Seite des Advents?
Kann ich den Advent schmecken, sieht man ihn in unserer Wohnung?
Was ist selbstgemacht? Das Kletzenbrot, die Strohsterne am Fenster?