HELMUT LODER'S Adventkalender
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22 „Und wenn dann der Baum leuchtet ...!“
Lichtzeichen Solarbaum

Es hat sich längst herumgesprochen: In unserer Stadt wachsen ganz besondere Bäume in den Himmel. Selbst im Advent. Unverrückbar. Das ganze Jahr über. Ein künstlerisches Zeichen halt, ein Wahrzeichen. Ein Baum, pflegeleicht, einfach, ein künstlicher eben. Aus Stahl und Lack und vielen kleinen Zellen auf seinen fünf Ästen. Ausladend massiv. Vor einiger Zeit wurde er in Betrieb genommen. Er ist schnell gewachsen und liefert jede Menge Energie. Direkt von der Sonne. Kein Sonnenbaum, ein Solarbaum. Am oberen Ende des Hauptplatzes in der Fußgängerzone thront das riesige Stahlungetüm und liefert stumm und unablässig Strom. Sofern die Sonne mitspielt.
Und wenn der Advent naht, liegen oder stehen zu seinen Füßen – fein säuberlich verschnürt – viele nur weit entfernt verwandte Namensgenossen, natürliche Bäume, Weihnachtsbäume, zum Verkauf bereit. Mit stechenden Nadeln, da und dort krumm gewachsen, mit manchen Abweichungen von der Millimeternorm präsentieren sich die im Freiland gewachsenen Bäume und warten auf ihren Verkauf. Viel wurde schon über den Riesenbaum und seine zarten kleinen Brüder gesprochen. Manch einer meinte, der passe nicht hierher, der gehöre nicht zum Platz. Längst aber ist es ein Wahrzeichen, Erkennungszeichen, ein prägnanter Verabredungspunkt für Verliebte und Spaziergänger geworden. Ein seltsamer Baum macht Karriere.

War es nicht auch mit dem Weihnachtsbaum so? Schien nicht vielen Zeitgenossen vor mehr als 300 Jahren das Ansinnen, einen grünen Baum zur Weihnachtszeit ins Haus zu schleppen, als unsinnig und nutzlos, Ablenkung vom eigentlichen Anlass? Polemik damals und heute, Ablehnung und Zustimmung, für einen Baum, der es hell werden lässt. Der Solarbaum bringt Licht und ist ein gutes Sinnbild für Energie, Kraft und Leben. Die angebotenen „Natur-Solarbäume“ zaubern ebenfalls Licht und Wärme in die Gesichter und in die Herzen der Menschen, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht. Der große Bruder steht unbeweglich neben der Pfarrkirche und ist ein starkes Signal für die Kraft der Energie aus den Tiefen der Schöpfung. Wir sollten nicht vergessen, dass gerade wir Christen in diesen Tagen das Fest der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus feiern, der „Sonne der Gerechtigkeit“, in der Zeit des „sol invictus“, des unbesiegbaren Sonnengottes. Die Christen feiern die Geburt ihres Erlösers im Zeichen der Sonne, wissend um die Symbolkraft der Aussage, dass dieser Rabbi Jeschua, in ärmlichen Verhältnissen geboren, soviel Licht in die Dunkelheit seiner Landsleute brachte. Die Botschaft der kleinen weihnachtlichen Solarbäume heißt demnach: Ich bin gekommen, damit ihr die Sonne der Liebe unseres Gottes auf euren Gesichtern spürt, dass die Sonne aufgeht in Gerechtigkeit über allen Menschen und selbst der Tod keinen Sieg über das Leben davonträgt.

Er ist nicht zu übersehen. Der Riesenweihnachtsbaum in unserer Stadt. Er wird uns erinnern an diese Botschaft, auch dann, wenn es warm ist und die Sonne scheint und niemand mehr an Weihnachten denkt. Er soll uns ein Zeichen sein für die Bedeutung des Lichtes, das gekommen ist, um unser Leben hell und strahlend werden zu lassen. Aber jetzt sollten wir die Kerzen auf unseren kleinen Solarbäumen in unseren Häusern entzünden und uns des Lichterscheins freuen.

Drei Minuten noch zum Nachdenken:
Wie erlebe ich das Symbol des Baumes in der Weihnachtszeit?
Welche Gefühle und Einstellungen habe ich zu einem solchen „Wahrzeichen“?