HELMUT LODER'S Adventkalender
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24. Dezember: Der festliche Himmel

Von Bäumen und Himmel, leuchtenden Kinderaugen und der Freude über Gott.

Feierbaum statt Christbaum. So hieß es vor ein paar Tagen in der Meldung einer Tageszeitung über die "Notwendigkeit" in einer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft die Bezeichnung für Christbaum auf Feierbaum umzuschreiben. Nichts da mit Christbaum und Weihnachtsbaum. Feiern dürfen alle, aber scheinbar nur unter einem neutralen und unverbindlichen Namen?

Die Bäume wachsen in . ihrer Bedeutung. Der heutige Tag und sein besonders heiliger Abend ist in Mitteleuropa geprägt vom Brauchtum rund um einen grünen, wunderbar geschmückten Baum. Meist ist es ein Nadelbaum. Bäume haben seit jeher bei den Festen der Menschen eine wichtige Rolle gespielt. Man tanzte um sie herum, kletterte auf sie hinauf, schmückte sie mit den unterschiedlichsten Materialien. Bäume bildeten einen wesentlichen Aspekt der Rituale, der Bräuche, der Festlichkeiten.

Es fällt sicherlich jedem mit der Kultur des christlichen Brauchtums vertrauten Zeitgenossen sofort auf, wie sehr das Symbol des Baumes dem Weihnachtsfest seinen Stempel aufdrückt. Ohne Baum kein Fest, und keine Freude.

Der Baum verbindet Himmel und Erde. Das Christentum kennt den Lebensbaum. Es ist der Baum der Erkenntnis aus dem Paradies. Nach dem Neuen Testament ist das Kreuz der Lebensbaum, der uns Leben bringt, der nie verdorrt, weil Christus an ihm hing. Der Baum verbindet Himmel und Erde. Anselm Grün schreibt: "Er ist tief in der Erde verwurzelt und zieht aus der Mutter Erde seine Kraft. Zugleich ragt er in den Himmel und entfaltet seine Krone nach oben. So ist er ein Bild des Menschen, wie er sein sollte, wenn er wie ein Baum verwurzelt ist und doch aufrecht steht wie ein königlicher Mensch mit einer Krone ."

Im Christbaum sind viele Züge der allgemeinen Symbolik bewusst und sichtbar geworden. Zu Weihnachten hat Gott die Grenze zwischen Himmel und Erde aufgehoben, da ist der Himmel mitten auf der Erde sichtbar erschienen. Und das Bild des abgehauenen Baumes, der wieder ausschlägt, fruchtbar wird, der in der Dunkelheit hell leuchtet durch seine Lichter, hat sich eingenistet in unsere Herzen. Gegen jede Modernisierung, gegen jeden zeitgeistigen Trend.

Der Brauch vom Baum des Himmels ist noch nicht alt, höchstens 300 Jahre, ein spätes Kind der Reformation. Im evangelischen Straßburg stand der erste geschmückte Lichterbaum. Seither stellen auf allen Kontinenten, in Millionen Haushalten und Kirchen Menschen kleine oder größere Nadelbäume auf, um anzuzeigen, dass der Himmel auf der Erde längst zu Hause ist.

Dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen, das wissen wir aus bitterer Erfahrung. Im Alltag und dort, wo unsere Sehnsüchte wohnen: Aber Weihnachten verkündet: Der Himmel setzt auf Bäume, wir können unseren Träumen vom Himmel trauen. Weil Gott den Menschen liebt, lässt er die Bäume durch die Geburt Jesu Christi in den Himmel wachsen.

Heute Abend werden viele Bäume Lichtträger werden. Und Kinder und Erwachsene verzaubern. Dann fangen sie vielleicht an zu träumen, wie es wäre, wenn . der Himmel unter uns ist?

In einer wunderschönen alten Erzählung vom "Traum der drei Bäume" wird dieses Thema verdichtet und visualisiert: "Es waren einmal drei kleine Bäume. Sie wuchsen oben auf einem Hügel. Jeder Baum hatte einen ganz besonderen Wunsch, was aus ihm einmal werden sollte, wenn er groß war. Der erste Baum schaute nachts zum Himmel hinauf und sah all die Sterne, ."

Der Rest der Geschichte ist unter den Hinweisen zum 24. Dezember zu finden.