HELMUT LODER'S Adventkalender
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01. Dezember: Der geschmiedete Himmel

Ein Himmel über viele Menschen. Es gibt viele Himmelsvorstellungen bei uns und anderswo. Wie hieß es doch bei Asterix: Dass uns ja nicht der Himmel auf den Kopf fällt! Der geschmiedete Himmel. Die Himmelsscheibe von Nepra.

Ein seltsamer Titel. Himmel, das ist doch nach herkömmlichem Verständnis eher das duftig leichte Blau, das wunderbar weiß gesprenkelte Fast-Nichts über unseren Köpfen? Beziehungsweise der anscheinend unendliche Raum darüber? Der soll geschmiedet sein? Ja, er kann geschmiedet und geformt sein. Denn der Himmel ist ein wunderbares Gebilde in vielerlei Formen und Erscheinungen. Seit Jahrtausenden staunen die Menschen über den weiten Raum mit den schnell dahineilenden Wolken, wenn sie den Kopf heben, seine Veränderungen beobachten und daraus ihre Schlüsse ziehen.

Seit Jahrtausenden erleben sie Tag und Nacht mit einem ganz eigenen Himmel: Einmal als wolkenlosen Sonnenhimmel, dann wiederum als grauen, bedrohlich dunklen Regenhimmel mit Wolkenbergen und gelegentlichen Blitzschlägen. Oder als schwarzes Tuch des Nachthimmels, der sich über das Land legt, worin ein gütiger Gott Löcher gestochen hat, damit das Licht und der Glanz der Herrlichkeit jenseits der Erde die Sehnsucht der Menschen vergrößere. So beschreibt eine uralte Legende den Sternenhimmel.

Jeder Himmel hat ein anderes Gesicht. Da ist es nicht weiter verwunderlich, wenn in einer Ausstellung in Sachsen-Anhalt eine kleine bronzene "Himmelsscheibe" als Sensation gefeiert wird. Der "geschmiedete Himmel" beweist, dass die Menschen seit jeher Lust verspürten, diesem Himmel nachzuforschen. Herauszufinden, was er enthält und warum er so existiert. Himmel, das ist die große Herausforderung für uns Menschen, die Karte zur Orientierung, für Jäger, Nomaden und Bauern ebenso wie für die Seefahrer, um sicher ans Ziel zu gelangen.

Blick in den Himmel. Gerade in diesen Tagen im Advent stehen wieder Menschen da und dort im Freien und beobachten den Himmel. Halten Ausschau nach den Bildern und Zeichen, die er für uns bereithält. Wir haben gelernt, sie zu lesen, zu deuten. Aber vieles bleibt rätselhaft, unergründlich. So wie viele Teile der Scheibe. Aber die Himmelscheibe von Nebra ist der erste Beweis, dass unsere Vorfahren schon sehr früh dem Wesen des Himmels nachzuspürten.

Ich vergleiche die Tage des Advents mit der "Himmelsscheibe" von Nebra. Mit ihrer Hilfe können wir den Weg Gottes auf uns Menschen zu sichtbar machen. Sie sind verschlüsselte Lese- und Orientierungshilfen. Vielleicht Ansporn, dass wir öfter nach "oben" schauen, und uns der Himmel nicht eines Tages unerwartet auf den Kopf fällt .