HELMUT LODER'S Adventkalender
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Fenster-Adventkalender 2002
24 Fenster für Weihnachten

Advent – eine seltsam schrille Zeit. Einerseits Wunschzeit für mehr Ruhe und Besinnung, andererseits erfahrungsgemäß Zeit der Hektik, vieler Feiern, großer Unruhe.
Unterm Strich bleibt der Wunsch, dass es anders werde. Dass sich viele neue Fenster in eine ruhige Zukunft öffnen lassen. Ein Fenster gefunden wird im Getriebe des Alltags, das neue Perspektiven aufzeigt.

Wolfgang Poeplau formuliert:

Gott ist Mensch geworden. Wer kann das leicht und schnell erklären, wer kann es verstehen?
Zugleich weiß der Gläubige: „ Was kommt uns in unseren Reden vertrauter und öfter vor als das Wort von der Menschwerdung?“ Der Mensch sucht und entwirft stets von neuem Räume, Orte, Bilder, die der Sehnsucht nach jener Wirklichkeit, nach jener Zusage und Hoffnung Ausdruck verleiht.
Er sucht ein Fenster zu Göttlichen zu öffnen. Im Menschen, in der Natur oder im Gebet.

Das Bild des Fensters eignet sich dabei sehr gut für die Auseinandersetzung im Advent mit den Inhalten und Anregungen. Schon seit der Renaissance ist das Fenster Thema der Reflexion, besonders in der Kunst. Aber auch in der Moderne (Munch, Magritte, Bonnard, ...) geht es um jene überschreitbare Grenze zwischen innen und Außen, zwischen Licht und Dunkel. Bilder, die Erwartung, Hoffnung und große Sehnsucht ausstrahlen. Schaufenster, Kirchenfenster, Fensterplatz, Fensterkreuz, ...

Fenster.

Ein Sinn-Bild der Alltagswirklichkeit. In allen unseren Häusern gibt es viele unterschiedlich große Öffnungen im Mauerwerk, die wir mit Glasscheiben verschließen und regelmäßig öffnen.

Fenster sind die Augen unserer Häuser. Sie lassen Licht in die Wohn- und Arbeitsräume und mit ihrer Hilfe können wir die abgestandene Luft durch frische ersetzen. Sie ermöglichen den Ausblick für die Insider und geben Einblick für die Vorübergehenden.

Es gibt unzählige Formen und kreative Gestaltungen. Der technische Fortschritt macht vor Fenstern nicht halt. Neueste Erkenntnisse über Luftdurchlässigkeit, Materialeinsatz und Funktionstüchtigkeit fließen immer wieder in die Produktion moderner Fenster ein.

Kleine Kinder zeichnen ohne zu zögern Fenster in das Bild des Hauses auf ihrem Zeichenblatt. Teenager sitzen gerne auf dem Fensterbrett. Viele Redensarten und Sprichwörter beziehen sich auf Fenster und die damit verbundenen historischen und kulturellen Umstände.

Und natürlich tauchen Fenster in der Zeit der Vorbereitung und Einstimmung auf das Weihnachtsfest, dem Advent in der berühmten „Wartehilfe“, dem Adventkalender, auf.
Für Kleine oder Große werden Tag für Tag ein Fenster geöffnet. Als Zeichen, dass sich etwas verändert und geöffnet wird.

Advent und Fenster gehören unbestritten zusammen. Das Fenster-Zeichen in diesen Tagen in aller Ruhe unter die Lupe zu nehmen, das habe ich mir vorgenommen.
Begleite mich auf meiner täglichen Gedankenreise durch die Welt des Advents und seiner Fenster!