HELMUT LODER'S Adventkalender
Gottes Fenster Tage |
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24 Willkommen im Welt-Haus!
Die Fenster der Liebe und ein gewichtiges Leuchten

Heute ist Heiliger Abend. Eigentlich der letzte Tag. Eines gewöhnlichen Adventkalenders. Für uns ist es der vorletzte Advent-Fenster-Tag!
Die Vorbereitungen fürs Fest am Abend gehen in die Zielgerade. Das „Rennen“ ist vorbei.
Die Geschenke wurden verpackt, der Baum geschmückt, fürs festliche Essen gesorgt und das Fernsehprogramm eifrig studiert. Eigentlich kanns losgehen. Wir haben nichts vergessen. Tatsächlich nicht? Heiliger Abend, warum eigentlich heilig?

Ein Bild der norddeutschen Künstlerin Edith Lennartz-Finger regt meine Gedanken für den heutigen GOTTES FENSTER TAG an:
Zu sehen ist ein Haus, windschief, ärmlich, heruntergekommen. Die Fenster drohen zusammen zu brechen. Im obersten Stockwerk und darunter rechts und links brennt Licht. Die Fenster sind hell erleuchtet. Etwas tiefer sieht es recht düster aus hinter den beiden großen Fenstern. Wer hier wohl leben mag? Aber ganz unten erstrahlt links in einem Schuppen und rechts hinter der baufälligen Tür, sie ist einen Spalt weit offen, helles Licht.

Klaus Vellguth schreibt in seiner Bildbetrachtung: „Ausgerechnet an diesem ungastlichen Ort kehrt ein junges Paar ein, das wohl lange unterwegs war. Angelockt hatte es das zaghafte Licht hinter einigen Fenstern, das schon von weitem zu sehen war. Man sieht der hochschwangeren Frau an, dass sie bald ein Kind zur Welt bringen wird. Kaum hatte sich das junge Paar in der Wohnung niedergelassen, dringt auch schon das Weinen eines Kindes in die Stille der Dämmerung. Und plötzlich wird es in der Wohnung strahlend hell ...“

Die Künstlerin deutet diese Überlegung durch eine kleine Krippe im hell erleuchteten Raum im Erdgeschoß an. Das Haus ist unsere Welt. Viele Menschen leben hier auf engstem Raum zusammen. Erleben Erfolg und Scheitern, Freude und Trauer, Verzweiflung und Schuld, Not und Elend. Damals vor zweitausend Jahren.
In dieser Situation kommt Gott „in sein Eigentum“. In das Haus der Welt. Und stellt sich auf die Seite der Schwachen und Ohnmächtigen.

Nicht triumphalistisch, nicht mit Gewalt und Härte, als kleines ohnmächtiges Kind nimmt er Untermiete im Haus des Lebens. Das Licht hinter den Fenstern leuchtet stärker denn je. Denn: Eines Tages kam jener, der hatte eine Liebe in seinen Gesten, einen Vater in den Gebeten, eine Freude in den Augen, eine Freiheit in seinem Handeln.

Wir feiern heute den Heiligen Abend, und lesen im Evangelium vom Kind, das die Welt erlöst. Schauen wir hin auf das Kind, in Liebe und Freude! Lassen wir uns anstecken von Seinem Licht, machen wir es sichtbar in unserem Leben, in unseren Lebens-Fenstern.
Sei uns willkommen, du Menschengott der tausend hellen Fenster im Haus des Lebens in der Welt!
Ich wünsche allen ein gesegnetes Fest und noch viele offene lichterfüllte GOTTES FENSTER TAGE im Jahr 2003!