HELMUT LODER'S Adventkalender
Gottes Fenster Tage |
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20 Für Engel ...
... spielen Fenster keine Rolle

Wer sich aufmerksam umschaut im Advent, entdeckt sie an allen Ecken und Enden.
Die Engel. In jeder Form und Ausgabe, lieblich lächelnd, mit einem überdimensionalen Flügelpaar ausgestattet. Geeignet für das Buch der Rekorde. Sogar unsere Stadt hat sich für kurze Zeit zur „Stadt der Engel“ gemausert. Zumindest der gefälligen Wunschengerln. Mit deren Hilfe man sich alles wünschen – und kaufen – kann.

Die Boten des Lichts, die Botschafter Gottes, sind unterwegs. Pausenlos. Hängen überall herum. In den Auslagen der Geschäfte, auf den Titelseiten diverser Zeitschriften, im Kindergarten und ... in der Fensterreihe der großen Schule.
Eine Invasion. Die himmlischen Heerscharen liegen eindeutig im Trend.
Behaupten sich gut zwischen Christkind und Weihnachtsmann.
Der Glaube an Engel ist wieder im Steigen begriffen. Warum wohl?

Rund um die Krippe sind Engel unersetzbar. „Und es war da eine große Schar himmlischer Geister ..." So heißt es in der Bibel. Vom Stammpersonal der Weihnachtsgeschichte. In vielen Krippen hält einer in den ausgebreiteten Armen ein Spruchband. Die Überschrift sozusagen. Ein neues Kapitel. In der Geschichte zwischen Gott und Mensch: „Verherrlicht ist Gott in der Höhe und Friede bei den Menschen seiner Gnade.“

Die Engelsfiguren im Fenster der Schule schweben. Manchmal bewegen sie im Luftzug leicht ihre Flügel. Ein Engel ist Bote und Mittler. Gott offenbart sich dem Menschen nur indirekt. Der Mensch kann Gott erfahren, wenn er Augen und Ohren, und vor allem sein Herz für ihn öffnet. Engel sind ein Zeichen der Gegenwart Gottes. Ihr Lichtglanz ist Ausweis genug.

Für Engel spielen Fenster keine Rolle. Ob geschlossen oder offen, für sie sind sie kein Hindernis. Die Streetworker Gottes sind einfach da. Und dort. Und es müssen nicht Männer oder Frauen mit Flügeln sein, wie es Rudolf Otto Wiemer in einem Gedicht formulierte.

Sie haben kein Schwert, kein weißes Gewand. Vielleicht ist es einer, der gibt dir die Hand. Oder er wohnt neben dir. Wand an Wand mit einem Engel. Der Dichter meint: Engel schweben nicht in der Luft, sie bewegen sich mitten unter uns Menschen.

Fenster spielen keine Rolle. Vielleicht, weil Engel selber solche unsichtbare Fenster zu Gott sind. Wir sollten mehr nach Engeln Ausschau halten.
Und anderen ein Engel sein.