Im Häuserblock vor der Stadt: eine Baustelle. Fenster werden ausgetauscht. Es war höchste Zeit, sagte die Wohnbaugenossenschaft. Die Fenster sind undicht, ausgeleiert, unansehnlich. Neue Fenster müssen her. Zum Beispiel Kunststofffenster. Mit allem Komfort: Rollos, Sicherheitsglas, einfach zu bedienen, größer als die alten. Es geht sehr schnell. Ein Tag genügt. Herausreißen, Einpassen, Verputzen. Das ist alles. Neue Fenster für die Wohnung.
Advent. Fenster-Tage. In der Schule sind sie beliebt. Die kleinen Ferien zwischendurch. Aufatmen und loslassen können. Kraft tanken. Eigentlich wie im Advent. Sich ein paar Fenster-Tage gönnen. Den Luxus der Entspannung.
Fenster kann man austauschen, ersetzen. Durch besseres Material. Mehr Licht, bessere Dämmung. Viele Vorteile. Unbrauchbares herausreißen. Die Gunst der Stunde nützen: Neu werden. Lebendig bleiben. Die alten Fenster werden entsorgt. Statt klappriger Läden automatische Jalousien.
Den Advent feiern, das hat mit Fenstertagen zu tun. Unwesentliches vom Wichtigen trennen. Zeit nehmen für eine Kerze. Oder zwei , oder drei. Lichttherapie im Spätherbst. Leben statt gelebt werden. Selbst entscheiden statt verführt werden.
Advent ist eine schöne Zeit. Mit vielen Fenster hin zum Glauben. Aufmachen statt zunageln. Erneuern statt vor sich hindümpeln. Advent, Neues will wachsen. Damit das Licht in unseren Herzen Platz hat. Fenstertage. Mitten im Advent.
Helmut Loder
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