HELMUT LODER'S Adventkalender
Gottes Fenster Tage |
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21 Der Traum, ein Fenster
Wenn der Herr uns befreit

Wie ein Traum ... So ist für viele Kinder die Advent- und Weihnachtszeit. Da gehört alles dazu: Ein wenig Schnee, die Kerzen mit dem Wunder des Lichts, die Vorfreude auf die Geschenke und das Fest selbst. Vieles ist einfach traumhaft. Wie im Traum.

Wie ein Traum wird es ... So hoffen alle. Auch die Erwachsenen und Eltern. Besonders in den Tagen des Advents. Dass Wunsch-Träume in Erfüllung gehen. Nicht alle. Und nicht sofort. Aber träumen wird man wohl noch dürfen? Wovon träumen Menschen? Von Geld, Reichtum, von Liebe und Geborgenheit, von Gesundheit und Glück. Manche träumen vom Frieden. Träume sind wichtig. Sie sind die Spiegelschrift des Lebens.

Wie ein Traum wird es sein, wenn ... wir nicht bloß davon „träumen“, sondern unsere Wünsche und Hoffnungen umsetzen. In Wirklichkeit. Sogar im Wissen, dass es nicht von uns allein abhängt. Der Advent erinnert uns an den größten Traum der Menschheit: Dass es das Paradies auf Erden geben möge. Ungebrochenes Glück, Sicherheit, Frieden. Ein Leben ohne Krankheit und Tod. Aber genügt der Traum vom materiellen Paradies? Ist das alles? Sicherlich wäre dann Advent und Weihnachten eigentlich überflüssig. Erwartung und Sehnsucht nach mehr nur leere Worte.

Wie ein Traum wird es sein, wenn der Herr uns befreit ... Lothar Zenetti schrieb vor einigen Jahren diesen Text für ein Lied. Befreit wovon? Von den Zwängen der Konsumkultur, von den Fesseln einer ausufernden Medien- und Unterhaltungsindustrie? Der Prophet Jesaja machte seinen Zeitgenossen Mut: Gott selber wird kommen und euch erretten. Dann werden die Augen der Blinden und die Ohren der Tauben geöffnet werden, und vieles andere Wunderbare wird passieren. Er listet auf, was man sich darunter vorstellen kann, wenn Gott kommt. Uns Menschen befreit. Das umfasst mehr als die Zusage des täglichen Brotes. Greift weiter hinaus. Meint die Sehnsucht nach Vollendung und Sinn. Heimat bei ihm.

Wie ein Traum wird es sein, wenn der Herr uns befreit zu uns selbst und zum Glück einer kommenden Welt ... Ein zutiefst adventliches Lied. Die Träume von Gottes Befreiungsaktion sind wunderschön. Zu schön, um wahr zu werden? Nein. Unsere Wirklichkeit scheint die Skepsis zwar zu bestätigen. Aber in Jesus Christus hat Gott sein Versprechen schon eingelöst. Seine Liebe hat ein Gesicht bekommen. Der Traum vom anbrechenden Gottesreich – Blinde sehen, Lahme gehen, Tote stehen auf – ist zeichenhaft durch diesen Nazarener Wirklichkeit geworden. Ein großes Fenster hat er geöffnet.

Gott kommt. Wir werden beschenkt. Unsere Träume, sie sind Fenster. In das Paradies. Das Wohnzimmer Gottes. Sie eröffnen eine neue Dimension, eine Hoffnung, die uns beflügelt. „Wenn einer träumt, ist es nur ein Traum. Wenn viele träumen, kann es der Anfang einer neuen Wirklichkeit sein.“

Träumen wir im Advent, mehr denn je, allein und miteinander von der Heimat des Menschen. Vom Fest, zu dem wir unterwegs sind.