Verpackt, verschenkt, verliebt!

Gott schenkt sich selber her!

Ein kleines Paket liegt heute da. Am Ende dieser Advent-Tage: Ein Geschenkpackerl. Eines von tausenden unter den hell erleuchteten Bäumen. Geschenk wollen eine Überraschung sein. Manchmal mehr, dann wieder weniger. Eine Aufmerksamkeit des Herzens, der Zuneigung. Ich schenke, weil es mir Freude macht, dem Nächsten etwas Gutes zu tun. Ihm etwas zukommen zu lassen, das er sich gewünscht, ersehnt oder erbeten hat. Aber nicht immer und nicht überall ist Schenken nur positiv. Wir lesen von sinnlosen Geschenkeorgien, Kinder werden mit Geschenken sinnlos überhäuft und überfordert und allerorten hört man die Frage: Was soll ich dem oder der nur schenken? Sie haben doch schon alles. Was ist in diesem Packerl wohl enthalten? Vielleicht eine Schneeflocke? Johannes Kepler, der Astronom, schenkte einem Freund einmal eine Schneeflocke (lat. „nix“). Der Schneekristall komme dem Nichts, wenn er auf die Hand fällt und sich auflöst, am nächsten. Ein schönes Bild: Das Geschenk, das sich im Augenblick des Gebens durch die menschliche Wärme (der Hand) in Nichts auflöst. Übrig bleibt die Erfahrung der Liebe. Ein echtes Geschenk braucht lediglich das: die ausgestreckte Hand.

Das ist die Nachricht des heutigen Tages: Unter den vielen Packerln unterm Christbaum liegt das Geschenk „Gott“. ER macht sich selber zum Geschenk, ER ist es, der sich hergibt. Aus Liebe zu uns Menschen. ER schenkt sich allen, die ihn einlassen, die sich auf ihn einlassen. In absoluter Freiheit. Mit allem, was dazu gehört. ER gibt sich hin und wird Mensch. Paradox, nicht wahr? ER ist die ausgestreckte Hand und das Kind darin. Der Geber und die Gabe. Das Kind wird zur Aufgabe. Die Liebe Gottes sichtbar, spürbar zu machen. Das Packerl liegt vor mir. Ich kann es öffnen, und dieses „Gott-Geschenk“ in mein Leben hereinnehmen. Ein Heiliger Abend, ein lichtvolle Nacht. Gott hat sich verschenkt. Ein guter Grund für große Freude.

Advent: Wie gehe ich mit dem „Geschenk der Liebe“ Gottes um?