22. Dezember
Letzter Stand der Lage: Nur mehr 2 Tage!
Ein Koffer. Sinnbild fürs Unterwegssein. Auf Reisen gehen. Ich bin
unterwegs, wie Maria und Josef. In den meisten Fällen freiwillig. Ich
entscheide selbst, wohin ich möchte. Nicht alle haben dieses Privileg. Viele
müssen flüchten, mit einem kleinen Koffer und viel Angst. Voll gestopft sind
manche Koffer. Nur das Notwendigste. Aus dem Koffer leben. Künstler,
Vertreter, Flüchtlinge. Ein paar Habseligkeiten, die wichtigsten Papiere und
ein Ziel vor Augen.
Vor kurzem sah ich an der traßenbahnhaltestelle einen älteren Mann mit
einem alten Koffer, bis zum Bersten gefüllt. Er schien auf der Suche zu
sein. Wonach? Nach Arbeit oder Heimat? Nach einem Dach überm Kopf? Nach
einem Menschen, der ihn abholen
sollte? Geschichten, die das Leben
diktiert. Ein Mensch mit einem Koffer im Advent. Unterwegs. Wohin?
Der Advent, ein Koffer. Nur mehr zwei Tage. Dann kann ich ihn abstellen und
wegräumen, weil wir angekommen sind, zu Weihnachten. Wieder für ein Jahr
verstauen. Den Koffer des Advents mit den vielen Objekten, die uns diese
Zeit begleitet haben. Ist es nicht aufregend, den Koffer zu öffnen und etwas
Neues darin zu entdecken? Wenn ich einen solchen Koffer für die Adventzeit
zusammenstellen müsste, was würde ich einpacken, mitnehmen? Den Adventkranz
vermutlich, 4 Kerzen und jede Menge Teelichter, ein Liederbuch, das
Feuerzeug, … Oder etwa ein paar Minuten Schweigen, eine Landkarte für
Betlehem und Umgebung, die Weihnachtsgeschichte nach Matthäus … Wäre das
eher ein Erste-Hilfe-Koffer oder ein Werkzeugkoffer, ein Spielekoffer oder
ein Reisekoffer für eine erholsame Zeit?
Advent: Ein Koffer für die Reise nach Betlehem. Was packe ich ein …?
Helmut Loder
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