19. Dezember

Jesus lebt in mir!

Heute: Ein Tafelbild. 13. Jahrhundert. Eine Berufungsszene. Jesus ruft. Be-ruft. Zum Leben mit ihm. Und Martin Gutl schreibt …

Wenn Du in mir lebst!
Nicht mehr ich lebe,
sondern Christus lebt in mir. (Gal 2,20)
Wie viele Wege musste der heilige Paulus gehen,
bis er zu der Erfahrung kam:
»Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.«
Was geschieht, wenn Du in mir lebst?
Bin ich dann noch ein selbständiger Mensch?
Wenn Du in mir lebst, werde ich die Gegensätze
in mir vereinen können;
werde ich Unruhe als schöpferischen Vorgang ertragen können
und Frieden in mir spüren.
Ich werde mich den Menschen zuwenden können,
ohne mich selbst zu verlieren.
Dann kann ich den Notleidenden zuhören
und beim Zuhören Deine Nähe spüren, die mir Kraft gibt.
Wenn Du in mir lebst, dann kann ich mich wehren
und doch gewaltlos bleiben;
dann kann ich lieben, wie Du liebst!
(Martin Gutl)

Markus berichtet: „Als Jesus am See von Galiliäa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon; sie warfen gerade auf dem See ihr Netz aus, denn sie waren Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Ohne zu zögern, ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.“ (Mk 1,16-18)

Bild: Jesus beruft Simon und Andreas, Detail aus einem Tafelbild von Duccio di Buoninsegna, 1311, Siena.

Zum Bild: Der Goldgrund nimmt flächenmäßig den größten Teil des Bildes ein. Unten das grün schimmernde Meer. Andreas ist noch mit beiden Händen mit dem Netz beschäftigt, Simon wendet sich schon Jesus zu. Jesus ruft. Lädt ein. Zur Gemeinschaft mit ihm. Zur Teilhabe an seinem Auftrag. Er möchte, dass die beiden leben. Dass wir leben. Mit ihm. In seiner Nähe.

Jesus ruft mich an. Wie die Fischer. Er be-ruft uns. Und lebt. In mir für mich.