1. Dezember

Der 1. Dezember und ein seltsamer Wegweiser.

Ein Kreuz aus Straßen. Am Waldrand. Mitten in der Oststeiermark.

Jesus auf dem Kreuz der Autobahn. Jesus, der Weg. Und der Wegweiser.

In den ersten Klassen erzähle ich jedes Jahr jene Geschichte, in der ein Mann mit Gott am Strand entlanggeht und er sein Leben nochmals sieht. Die Spuren, die die beiden hinterlassen, sind dann an den "kritischen Punkten" des Lebens unterbrochen. Nach dem Gespräch darüber erwähnt Gott, dass er diesen Menschen in diesen Situationen getragen hat. Ich möchte meine Jesus‑Beziehung mit dem Wort "WEGBEGLEITER" beschreiben. Es tut gut, wenn man daran glaubt, einen Wegbegleiter zu haben, und ihn auch dann zu haben, wenn vielleicht alle Wegbegleiter das Weite gesucht haben. Jesus war für viele Menschen Begleiter, besonders für solche, mit denen keiner mehr gegangen ist. Als Religionslehrer ist man auch oft Wegbegleiter für Kinder, die keine mächtigen Fürsprecher haben. Und wenn diese Kinder merken, dass man mit ihnen unterwegs ist, können sie sich vielleicht ein Stück wohler fühlen.

Mir ist aber auch wichtig, dass ein Wegbegleiter wiederum Menschen braucht, die mit ihm gehen. Jesus war kein Einzelgänger. Ich erlebe in meinem Leben, dass Menschen mit mir unterwegs sind, dass ich Menschen kenne, schätze und liebe, die auch dann da sind, wenn ich sie brauche. Darüber bin ich sehr froh und meinem Wegbegleiter Jesus dankbar.

Dipl. Päd. ROL Robert Semler, Liezen