Es gibt ein Bild aus der letzten Zeit, das mich tief berührt hat: Ein etwa 8-1Ojähriges Mädchen ist darauf, zwischen Vater und Mutter gehend, abgebildet gewesen. Der Grafiker des Artikels (über Scheidungskinder) hat das Foto in der Mitte "zerrissen". Er hat damit am treffendsten dargestellt, wie Kinder bei Trennungen regelrecht zerrissen, hin- und hergerissen sind und werden. Die Kinderpsychologen schlagen Alarm: Kinder leiden ungeheuer unter den (Ent-)Scheidungen ihrer Eltern. Sie verstehen die Welt nicht mehr und sie sind enorm traumatisiert (verängstigt, seelisch gebrochen, enttäuscht) durch diese Umstände. 1996 wurden in Österreich 16928 Ehen geschieden, die Zahl der davon betroffenen Kinder: 18087! Über 18000 Kinder müssen zur Kenntnis nehmen, dass die Lebens- bzw. Liebesgemeinschaft ihrer Eltern zerbrochen ist. Die Tragödien nehmen meist unaufhaltsam ihren Lauf. Der Krieg um die Kinder entbrennt, davon zeugen zahllose Berichte in den Medien gerade in den letzten Wochen. Opfer auf allen Seiten. Ob es nun die allein stehende Mutter ist, die beruflich oft kaum Chancen für eine vernünftige und den Kindern zugute kommende Arbeitszeit vorfindet, der Kampf um Besuchsrechte, die hässlichen gerichtlichen Streitereien um Zahlung von Unterhaltsverpflichtungen, die Kinder, die nicht recht wissen, wohin sollen wir uns wenden? Ein tragisches Kapitel unserer Zeit.
Heute wollen wir über die Ursachen von Scheidungen nachdenken und uns informieren, welche Hilfen es für Kinder in dieser Situation gibt!
Helmut Loder
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