Jirandad ist erst 7 Jahre alt, aber er arbeitet schon seit dem frühen Morgen im Ziegelwerk und schleppt Sand in einer großen Blechschüssel auf dem Kopf in die Werkshalle. Mangala hat mit 12 bereits einen Fulltimejob als Hausmädchen in einem fremden Haushalt. Es sind Kinder ohne Kindheit, die in Indien für einen erbärmlichen Hungerlohn Edelsteine schleifen, in der Landwirtschaft schuften, Feuerwerkskörper unter großen persönlichen Risiken herstellen oder Teppiche knüpfen - bis zu 12 Stunden lang am Tag und ohne die geringste Chance, eine Schule zu besuchen. Sie leiden an Lungenkrankheiten und sterben zu früh, weil sie an ihrem Arbeitsplatz giftige Chemikalien, Staub oder Rauch einatmen. Die Zahl der arbeitenden Kinder wird von der Internationalen Arbeitsorganisation und der UNICEF auf 100 bis 200 Millionen (!) geschätzt. Darunter befinden sich an die 73 Millionen Mädchen und Buben im Alter von 9 - 14 Jahren. Aber nicht nur in Indien und Südostasien müssen Kinder arbeiten, um die Schulden ihrer Eltern abzudienen oder um zum Lebenserhalt der Familie beitragen zu können. Die schlimmste Form der "ausbeuterischen Kinderarbeit" ist sicher die sexuelle Ausbeutung, die Kinderprostitution. Eines ist auch klar: Die großen Gewinne machen wiederum die Großgrundbesitzer oder große ausländische Firmen.
Heute könnten wir für die vielen schwer arbeitenden Kinder beten und überlegen, welche Hilfsmöglichkeiten Politiker oder wir als Käufer ergreifen könnten!
Helmut Loder
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