13. Dezember
Im Internet kursieren immer wieder lustige liebenswürdige Kurzfilme, kleine Kunstwerke, die schnell weitergeleitet werden und empfohlen werden. Vor einiger Zeit sah ich auf diesem Weg einen Film, angeblich aus einer Werbung, mit einem Laufband. Ein Mann, ungeübt in der Handhabung des hochtechnisierten Sportgerätes kämpft mit den Tücken des Laufbands und gerät dabei ziemlich brutal unter die Räder, sprich: Er wird vom Laufband sehr unsanft abgeworfen.
Ist das nicht auch die Erfahrung von Advent? Wir laufen und laufen auf diesem künstlichen Weg, können ihn nicht mehr abstellen und absteigen. Und manchmal stolpern wir, stürzen. Nicht wir laufen, wir werden gelaufen. Der Weg läuft mit uns. Die Werbung, die Geschenkeindustrie. Das Laufband ADVENT hat sich selbständig gemacht. Das Werkzeug hat uns in der Hand, beziehungsweise hält uns auf Trab, wie im Film vom Laufband.
Für viele ist das Laufband keine Erholung, keine Entspannung, nicht Wellness. Tausende Menschen in unserem Land stehen Tag für Tag am Laufband und müssen unter Zeitdruck schnell und konzentriert Arbeiten verrichten. Das Laufband als Sinn-Bild entfremdeter Arbeit, ein Platz der leeren Zeit.
Laufband Advent? Welches Laufband erlebst du in diesen Tagen? Das aus den Fitness-Tempeln oder aus den Arbeitshallen unserer Wirtschaftsunternehmen?
Laufband Advent: Keine Zeit mehr für Rast und Ruhe, keine Zeit zum Verschnaufen, wenn selbst der Weg schon zum Tempomachen missbraucht wird? Keine Zeit für einen Blick auf das, was hergestellt wird, kein Blick für das Kind in der Krippe, kein Blick auf die Aussage: Gott kommt zu uns. Zu dir und mir, zu allen Menschen.
Mache ich auch mit auf dem Laufband Advent?
Helmut Loder
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