HELMUT LODER'S Adventkalender
2008 Im goldnen Schatten Seiner Flügel! |
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2007 - Countdown Advent

8. Dezember

ENGEL?!

Ein Feiertag. Katholisch. Und ein schwieriger Tag. Voller Missverständnisse.
Dem setze ich mein Bild entgegen: Maria im Gespräch mit dem Engel.
Sie ist ein Schatz: Gott macht die Welt so reich, wie sie noch nie war.
Sie ist Leib: Gott wird wahrer Mensch. Er nimmt Wohnung bei den Menschen, damit wir für immer bei ihm wohnen dürfen.
Ein Festtag mit Maria. What else?

Evangelium | Evangelium: Lk 1,26-38

Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria
Evangelium | Lk 1,26-38
Die Verheißung der Geburt Jesu
In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich.
Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Namenstag: Elfriede, Edith

Sei gegrüßt, du Begnadete ...

Anton Rotzetter schreibt in einem Text, der besonders gut zum heutigen Tag passt:
„Ich grüße in Dir / die Anmut der Frau / das Geheimnis der Schwangerschaft / das Lachen der Mutter.
Ich preise in Dir / die gute Hoffnung der Welt / das Keimen des Lebens / die Geburt des Menschen.
Ich bete in Dir an / das Wirken des Vaters / die Kraft des Geistes / die Gnade Gottes.
Ich erbitte von Dir /die Liebe der Mutter / das Zartgefühl der Frau / das Gebet der Geliebten!“

Der Bote Gottes erscheint unerwartet. Aber nicht Furcht erregend.
Gott treibt nicht in die Enge, Gott gibt uns Raum, Weite und Frei-Raum.
Er lässt sich auf die Freiheit des Menschen ein.
Maria empfängt die Botschaft des Engels.
Ihr wird versprochen, Trägerin der Verheißung zu sein.
Von Gott auserwählt. Ihr wird Besonderes zugetraut.
Ich frage mich, was kann diese Erzählung besonders für Frauen, aber auch für alle Menschen von heute bedeuten? In einer Zeit, in der so manche Frau besorgt in die Zukunft blickt, und Gnade ein Fremdwort geworden ist? Wie „begnadet“ bin ich? Wie und wofür nütze ich meine Freiheit?

Die Theologin Isabella Ehart sagt: „Es braucht schon einige Geduld und Übung, bis wir unsere Engel hören und verstehen. Wir brauchen auch Zeiten und Räume, in denen die Wirklichkeit durchlässig wird für die Sprache Gottes. Und wir brauchen Menschen, die uns helfen, die Botschaft des Engels zu deuten …. Denn jede/r von uns ist Träger/in einer Verheißung. Dies ist uns im Laufe unseres Lebens immer wieder zugesagt worden – auch wenn unser Engel vielleicht ganz anders aussieht als der, der Maria erschienen ist. Es liegt an uns, der Verheißung zu trauen. Das ist es auch, woran uns der Advent jedes Jahr erinnert.“

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Konrad Witz, Verkündigung an Maria, um 1440.