HELMUT LODER'S Adventkalender
2008 Im goldnen Schatten Seiner Flügel! |
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2007 - Countdown Advent

17. Dezember

Der sinnliche Engel von Zürich

Zürich muss auch eine Stadt der Engel sein. Denn zwei Stationen vor dem Hauptbahnhof liegt die Haltestelle Zürich-Enge, auf deren großer blauer Anzeigetafel bis vor wenigen Jahren hinter dem Ortsnamen ein großes «L» aufgesprayt war. ... Und im Bahnhof schwebt ein sinnliches Wesen, ein Engel!

Evangelium | Mt 1, 1-17

Stammbaum Jesu Christi, des Sohnes Davids
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus: Stammbaum Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams: Abraham war der Vater von Isaak, Isaak von Jakob, Jakob von Juda und seinen Brüdern. Juda war der Vater von Perez und Serach; ihre Mutter war Tamar. Perez war der Vater von Hezron, Hezron von Aram, Aram von Amminadab, Amminadab von Nachschon, Nachschon von Salmon. Salmon war der Vater von Boas; dessen Mutter war Rahab. Boas war der Vater von Obed; dessen Mutter war Rut. Obed war der Vater von Isai, Isai der Vater des Königs David. David war der Vater von Salomo, dessen Mutter die Frau des Urija war. Salomo war der Vater von Rehabeam, Rehabeam von Abija, Abija von Asa, … Jakob war der Vater von Josef, dem Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren, der der Christus (der Messias) genannt wird.Im ganzen sind es also von Abraham bis David vierzehn Generationen, von David bis zur Babylonischen Gefangenschaft vierzehn Generationen und von der Babylonischen Gefangenschaft bis zu Christus vierzehn Generationen.

Namenstag: Lazarus, Jolanda, Viviana

Der Engel von Zürich-Hauptbahnhof

Im Hauptbahnhof ausgestiegen, blicke ich voller Erwartung und immer auch ein bisschen bange nach ihrem Platz, um zu sehen, ob sie da ist. Im Rollstuhl sitzend oder auf Krücken gestützt steht Schwester Frieda, die ehemalige Krankenschwester, inmitten des Gewühls aus Pendlerinnen, In-, Um- und Aussteigern und wendet ihren Kopf nach allen Seiten. Tag für Tag, zu jeder Jahreszeit und bis spät in die Nacht hinein schaut die weißhaarige alte Frau den Menschen nach, um ihnen einen Segen auf ihren Weg mitzugeben. Das ist ihre Lebensaufgabe, die sie vor bald zehn Jahren von Gott erhalten hat und die sie mit einer bewundernswerten Beharrlichkeit ausführt. Viele sehen in ihr deshalb einen Engel. Froh, dass sie da ist, lächle ich sie an, ohne aber von ihr gesehen zu werden, weil sie viel zu beschäftigt ist ...
Nur wenige Meter weiter öffnet sich die große Bahnhofshalle und gibt den Blick frei auf den wohl farbenfrohsten Engel, den Zürich je gesehen hat. Hoch über den Köpfen schwebt seit November 1997 «l‘ange de protecteur» der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle. Seine goldenen Flügel und sein blauer weiblicher Körper strahlen etwas Edles und Feierliches aus, das bunte Kleid bildet den ungezwungenen und lebensfrohen Kontrast dazu. Ein Form gewordener Ausdruck der Sinnlichkeit. Auch die Skulptur erhascht ein Augenzwinkern von mir, so oft ich unter ihrem massigen Leib durchschreite. Sie stellt dar, was Schwester Frieda lebt. Irgendwie — mögen sie noch so verschieden sein — passen die beiden zu einander.

Dominik Helbling

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Ein besonderes Engel-Kunstwerk: «l‘ange de protecteur» der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle