HELMUT LODER'S Adventkalender
2008 Im goldnen Schatten Seiner Flügel! |
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2007 - Countdown Advent

21. Dezember

Gabriel - Der Engel aus der Wüste

Ein Wunder aus dem Wüstensand: Die Kathedrale von Faras im Sudan.
Polnische Archäologen fanden die Reste einer christlichen Kathedrale und retteten sie vor der Überschwemmung durch den Assuan-Staudamm. Die ältesten Darstellungen stammten aus dem 8. Jahrhundert. Maria, Christus, Heilige, und auch der Engel Gabriel …

Evangelium | Lk 1, 26-38

Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas: Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Namenstag: Hagar, Ingmar, Ingo

Der Engel Gabriel tritt bei Maria ein ...

Lukas gestaltet die Szene des heutigen Evangeliums nach dem Schema alttestamentlicher Prophetenberufungen. Es geht ihm nicht nur um die Ankündigung der Geburt Jesu durch den Engel. Er betont die Rolle Marias. Sie ist berufen, Gott zur Welt zu bringen. „Wie soll das geschehen?“, fragt Maria, nachdem sie erfahren hat, was Gott mit ihr vorhat. Das ist die Schlüsselfrage. Lukas zeigt 2 Lösungen: Die eine lautet: „Für Gott ist nichts unmöglich“. Die zweite Antwort geht von Maria aus und drückt aus, was es seitens des Menschen braucht, damit Gott zur Welt kommen kann: „Mir geschehe, wie du es gesagt hast“. Es braucht das JA des Menschen, damit Gott Mensch werden kann. Das ist die eigentliche Sensation, die Lukas in dieser Szene verkündet: Gott macht sich für sein Eintreten in die menschliche Zeit und Geschichte vom Menschen abhängig. Er nimmt ihn als heilsgeschichtlichen Partner ernst. Maria repräsentiert die menschliche Seite dieser Partnerschaft. Mit ihrem Ja wird sie zum Einfallstor für den Gott aus der Höhe, der uns Menschen auf Augenhöhe begegnen will.(S. Ruschmann) Was Lukas hier erzählt, ist zeitlos gültig: Es geht auch um unser Ja, heute. Wir selbst sind das „Einfallstor“ für seine Ankunft im Menschsein. Es geht darum, ihm Raum zu geben, ihn wachsen zu lassen mitten im Leben – so wie Maria. Denn ohne das Ja des Menschen wird Gott nicht Mensch.

H. L.

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Erzengel Gabriel, vor ca. 925, Tempera auf Putz, H: 200 cm.
Über dem Kopf des Erzengels steht in griechischer Sprache "GABRIEL". Das Wandbild befand sich auf der rechten Seite des ehemaligen Westeingangs der Kathedrale von Faras, der später zugemauert wurde. Gabriel hält in der einen Hand ein blankes, nach oben gerichtetes Schwert, das nur selten als Attribut dieses Erzengels auftaucht. Quelle einer solchen Darstellung sind möglicherweise Apokryphen, in denen Gabriel als Racheengel beschrieben wird. In der anderen Hand hält er einen Diskus (Kugel), ein traditionelles Symbol der Macht über die Welt, das auch zu den typischen Attributen der Erzengel zählt.