HELMUT LODER'S Adventkalender
2008 Im goldnen Schatten Seiner Flügel! |
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2007 - Countdown Advent

11. Dezember

Sag, wie stellst du dir Flügel vor?

Engel haben Flügel. Klaro. Sonst können sie nicht fliegen.
Engel haben weiße Flügel. Wie Schwanenflügel.
So denken viele Leute. Einer aber hat gedacht: Ich stelle sie mir ganz anders vor. Und schreibt eine tiefsinnige Geschichte. Schenk mir Flügel. Eine Künstlerin malt phantasievolle Bilder dazu. Ein Bilder-Buch für dich und mich.

Evangelium | Mt 11,7b.11-15

Das Urteil Jesu über den Täufer
In jener Zeit begann Jesus zu der Menge zu reden: Amen, das sage ich euch: Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.
Seit den Tagen Johannes' des Täufers bis heute wird dem Himmelreich Gewalt angetan; die Gewalttätigen reißen es an sich. Denn bis hin zu Johannes haben alle Propheten und das Gesetz (über diese Dinge) geweissagt. Und wenn ihr es gelten lassen wollt: Ja, er ist Elija, der wiederkommen soll. Wer Ohren hat, der höre!
Namenstag: Damasus, Tassilo, David, Wilburgis

Schenk mir Flügel!

... sagt der Engel, den das Kind auf ein Blatt Papier gezeichnet hat. Nicht die umständlichen, altmodischen, die mit den großen Federn will er, sondern etwas Neues!!!!
„Lass dir endlich was Neues einfallen!“, fordert er das Kind ganz selbstbewusst auf. Und das Kind malt ihm Flügel aus Meereswellen, Schneegestöber, blühenden Zweigen, Buchstaben, solche aus schimmerndem Glas und mit Sommersprossen - jedes Paar noch schöner, aufregender als das vorherige. Bis der Engel die passenden für sich gefunden hat und sich auf seine Art und Weise bedankt ...
Ein höchst poetischer, gefühlvoller Text aus der Feder von Heinz Janisch, den die deutsch-türkische Künstlerin Selda Marlin Soganci in prächtige Bilder umgesetzt hat. Wieder einmal ist es dem österreichischen Autor gelungen, einen kleinen, feinen Text zu entwerfen, der vor allem durch seine Reduziertheit überzeugt. Hier stimmt jedes Wort, hier werden Bilder von großer Präzision und voller Poesie entworfen.
Um noch einmal auf den Engel zurück zu kommen: Hilfsbereit, wie Engel nun mal sind, revanchieren sie sich für alles Gute, was ihnen getan wird. Und so nimmt am Ende des Buches der Engel den Jungen, der ihn eigentlich erst erschaffen hat, unter den Arm und fliegt mit ihm drei Runden um den alten Nussbaum. Zurück bleibt ein zartes, leichtes Bild, das direkt einem Traum entnommen sein könnte.
Heinz Janisch regt uns an, mit den Bildern der Poesie von den Engeln zu erzählen. Welche Flügel würdest du ihm zeichnen?

... fragt Helmut Loder

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Ausschnitte aus dem bezaubernden Buch aus dem Residenz-Verlag, 5. Auflage 2007