4. Dezember
Auch in diesen Adventtagen steigen Bergleute in die Tiefe.
Manchmal zünden sie in den dunklen Stollen Kerzen an.
Oder beten vor der Statue der heiligen Barbara, ihrer Schutzpatronin.
Denn sie ließ sich durch nichts Angst machen.
Ein Engel besuchte sie in ihrem Verlies. Und brachte Kraft und Hoffnung.
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus: Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut. Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört.
Namenstag: Barbara, Johannes von Damaskus
Die Legende berichtet, dass ihr Vater sie in einen Turm einmauerte. Er wollte verhindern, dass die Tochter aus seiner Welt 'ausbricht', dass sie eigene Wege geht. Doch Barbara ließ sich nicht einschüchtern. Je aussichtsloser für sie die Lage wurde, umso klarer erkannte sie: "Ich bin frei. Niemand kann mir mein Innerstes, meinen Gott nehmen!" In ihrer Lebensgeschichte heißt es: ein Engel besuchte sie in ihrem Verlies und brachte ihr Kraft und Hoffnung.
Den Bergleuten ist Barbara wichtig geworden. Denn sie wissen: Je tiefer es geht und je dunkler und enger es wird, umso mehr braucht es Mut, Orientierung und Sicherheit. Die Barbarafigur erinnert sie daran: "Egal, was immer auch Schlimmes kommen mag, Gott ist da. Er schickt seinen Engel auf den Weg. Darauf kann ich mich verlassen!" Viele Menschen sind verzweifelt und haben Angst: "Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Ich sehe keinen Ausweg mehr!" - Es ist gut, wenn dann einer kommt, mit einem redet und der andere am Ende sagen kann: "Du bist ein Engel! Danke, dass es Dich gibt!"
"Wirst Du für mich, werd' ich für Dich der Engel sein?" haben wir als Kinder gesungen. Es gibt sie, solche leibhaftigen Engel, die auf einmal da sind, wenn ich sie brauche, die mir helfen, Mauern zu sprengen, die mich aus der Tiefe holen und aufrichten, die mir Lichtblicke vermitteln, wenn ich nur mehr schwarz sehe. Manchmal hören sie auch bloß zu oder nehmen mich in den Arm.
Solche Engel fallen nicht einfach vom Himmel, sondern sie entpuppen sich meistens hier mitten in unserer Welt. Sie können sogar deinen und meinen Namen haben. Barbara steht dafür: Gott steuert dem Unheil entgegen; denn er " ... hat seinen Engeln befohlen, uns zu behüten auf allen unseren Wegen." (Psalm 91,11) nach Erwin Albrecht
Helmut Loder
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