HELMUT LODER'S Adventkalender
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Verlockende Süße
Von Fest- und Mehlspeisen!

Alle Jahre wieder: Die Zeit der süßen Versuchungen, der Fest- und Mehlspeisen, der Schokoladen-Weihnachtsmänner, der kandierten Früchte, der Weihnachtskekse, ... Die Liste ist lang und reicht von aufwendigen Christ- und Mandelstollen, den traditionellen Vanillekipferln bis zu den Pfeffernüssen, Schokoladeplätzchen, Haselnussstangen und vielen anderen weniger bekannten Mehlspeisen.

Robert Hammerstiel erinnert sich: „Besonders stark waren alle Gerüche im Haus in den Wochen vor Weihnachten. Eingetaucht in Schnee lag das Haus sanft in der Landschaft. Drinnen war im ganzen Haus gleichmäßig ein milder, weit entfernt scheinender, schwebender, zarter Duft nach Vanille, Mehl, Muskatnuss, Zucker, Honig, Mandeln und geriebenen Nüssen.“

Alle Jahre wieder kommt die Zeit der süßen Festspeisen. Riechen, schmecken, essen, spüren: Weihnachten aus der Kalorienperspektive. Festfreude, die die Nase anspricht und auf der Zunge zergeht.

Eine „übergewichtige“ Seite des Weihnachtsfestes? Die Überflusskultur feiert zu Weihnachten fröhliche Urständ. Verlockende Süße. Nicht immer und überall wird sie überbetont, aber eine Herausforderung ist sie allemal. Festspeisen als Ersatz für verloren gegangenen Glauben?

Vor Jahren erhitzte der Karikaturist Gerhard Haderer die Gemüter, als er eine Krippe aus Wurstaufschnitt und Schinkenrollen malte. Da war die Rede von Blasphemie und Skandal. Von Weihnachten und Jesus sprach kaum jemand.

Alle Jahre wieder freuen wir uns - ich eingeschlossen - auf den Duft der Kunstwerke aus der Küche. Vielleicht sollten wir aber immer wieder nicht nur die Zutaten auf die Waage legen, sondern auch unser Verhältnis zu diesem Fest prüfen und ermessen, wie weit wir schon den heillos süßen Düften erlegen sind?