Überall sind sie zu finden. Im Baumarkt, in der Apotheke oder in der Geschenkeboutique. Als kleines Häuschen, gestyltes Kunstwerk oder als Hand mit Wasserschale und Teelicht. Die Dufthäuschen erfüllen alles mit ihrem Duft.
Schließlich wollen wir gut riechen. Wir lassen es duften. Nach Blutorange, Winterheimat oder Weihnachtszauber. Der Advent ist eine besondere Riech-Zeit geworden.
Aroma-Therapie Advent. Vielfältig, manchmal zuviel des Guten.
Welcher Duft ist typisch für den Advent? Ist es nicht die Sehnsucht nach dem Duft eines Lebens, das in seinem Stückwerk wieder ganz werden könnte? Advent als Suche nach dem Menschen, der wir sein wollen, weil wir so oft erleben, dass wir verlernt haben, die Welt zu riechen.
Er entpuppt sich so als Suchbewegung nach den Wurzeln, die mein Leben tragen, nach dem Gott, der mir den Geruch der Freiheit und der Liebe in die Wiege gelegt hat.
Jeder von uns erwartet sich viel von den Tagen des Advents, von den Mitmenschen, von Gott. Wir erwarten, dass die Duftnote stimmt und unser Leben endlich nach Glück riecht. Der schale Geruch der Entfremdung, des Entwurzeltseins, soll aufgehoben werden, und unser Leben ein Dufterlebnis der sinnlichen Art sein.
So stellen wir sie auf, die Lampen mit ihren Duftwolken, freuen uns an der aromatisierten Luft und sind ganz aus dem Dufthäuschen, wenn wir feinfühliger geworden, merken, dass noch immer etwas in der Luft liegt.
Dabei war es vor zweitausend Jahren der Mief einer Grotte oder eines Stalles. Aber selbst dort hatte das Aroma den Namen " Erwartung".Helmut Loder
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