In den letzten Tagen habe ich die ersten PKWs mit einem Baum auf dem Dach gesehen. Verschnürt, in ein Netz fest eingepackt. Ein Baum auf dem Auto. Manche haben einen Baum im Auto. Er ist nicht so groß, aber er riecht. Intensiv, in verschiedenen Duftnoten.
Ein Duftbaum, Wunderbaum und Geruchsspender. Gedacht als Mittel zur Geruchsverbesserung. Nicht alle mögen den Baum im Auto und seine Duftstoffe. Sie sagen: Er stinkt. Riecht aufdringlich. Viel zu stark. Penetrant. Andere denken: Er verbessert die Luft. In Raten. Ein kleiner künstlicher Baum.
Wir steuern auf ein Fest mit einem großen Lichterbaum zu. Der duftet nach Reisig und Harz. Vor kurzem las ich, dass dies vor allem auf ätherische Öle aus den Harzgängen der Nadeln herrührt.
Weihnachten ist ein Fest mit einem Wunder …baum. Denn dieses Fest duftet nach mehr. Und verändert alles: den Alltag, die Menschen, die Zukunft. Ein Fest, das nach Gott riecht. Nach einem neuen Duft des Lebens. Wir feiern ein Wunder. Die Geburt eines Kindes in Betlehem oder Umgebung. Gott kommt. Zu den Menschen. Und dazu stellen wir einen Baum auf. Zuhause, am Festtag. Seit Jahrhunderten.
Der kleine Baum im Auto ist nur eine Randerscheinung. Aber er steht für den Hinweis, dass wir uns jeden Tag von neuem „wundern“ und „auf-bäumen“ können. Gegen die scheinbare Unveränderlichkeit der Zustände, gegen die Lieblosigkeit und das Unrecht, gegen den Hass, der uns den Geschmack am Leben verleidet.
Dagegen halten wir das Wunder von Gottes Menschwerdung. Und schmücken den Baum aus dem Garten Eden. Wir feiern Gott mit einem Baum (voller Lichter), der sich uns zeigt in Jesus, der wunderbar nach Liebe und Freiheit duftet. Seit damals können wir Gott riechen! Und nicht nur den Duftbaum im Auto...
Helmut Loder
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