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Zum 17. Mai >

Andreas Schnider

Andreas Schnider
Geboren 1959 in Graz, Religionslehrer an verschiedenen AHS in Graz, Universitätsassistent am Institut für Katechetik und Religionspädagogik, Gründung des Manumedia Verlages, Abteilungsleiter am Religionspädagogischen Institut Graz, 5 Jahre Landesgeschäftsführer der StVP, zur Zeit Programmdirektor des BH Mariatrost.

Zum Bild: Russische Pokrov-Ikone. Ich denke, eine Ikone bringt meine Gedanken am besten zum Ausdruck. Ein Ikone steht für Durchleuchten, für Hintergrund und Vordergrund. Was leuchtet von hinten nach vorne?

2007

Maria - die Frau im Hintergrund

Maria die Frau im Hintergrund, die Jesus im Vordergrund als Mensch sichtbar werden ließ. Wie sieht diese Frau eigentlich aus? War sie besonders schön oder klug? Wie war ihr Gesicht? Ihre Figur? Sie war der Hintergrund für den Vordergrund Jesus. Maria, der Hintergrund, auf dem Jesus klar und gut sichtbar wurde und wird.

Das Leben von Maria ist ein ständiges Hin- und Verweisen auf Jesus den Christus. Sie entschied sich, einfach da zu sein, um auf Jesus zu zeigen. Ihn als Menschen sichtbar und strahlend werden zu lassen. Kurzum: Maria, die Hinweisende.

Nicht selbst im Vordergrund stehen und alle Blick auf sich ziehen wollen. Vielmehr sagt und zeigt uns Maria heute immer wieder von neuem: „Das ist Jesus, der Sohn Gottes, der Mensch gewordene Gott.“ Sie ist der Hintergrund wie eine Projektionsfläche, die einiges erst bewusst machen kann. Sie bringt ein Bild ein, das uns selbst im Leben Wegweiser sein kann: Das jeweils eigene Leben in die Hand zu nehmen und mit all seinen Fähigkeiten und Talenten auf den zeigen, der Leben bringt, der Leben ermöglicht, auf den Sohn Gottes.

In den Monaten Mai und Oktober sind wir aufgerufen, uns ein persönliches Bild von Maria zu machen. Inwieweit kann sie nicht auch den Hintergrund unseres Lebens und seiner Bilder bestimmen? Wer oder was steht hinter meinem Leben?
Dazu ist es notwendig, sein Leben mit all seinen Stärken und Schwächen anzunehmen. Zu sich selbst JA zu sagen, weil Gott zu mir JA sagt. Wo können wir ihn in unserem Leben sichtbar werden lassen. Was verhindert und verstellt in unserem Leben die Sichtbarkeit Jesu? Wo können wir selbst schließlich Hintergrund wie Maria werden?

Wir wissen, wie Jesus mit und für die Menschen gelebt hat, so können wir die Menschwerdung ein Stück weit verstehen. Weil wir wissen, wie Jesus mit den Menschen und für sie gelebt hat, können wir getrost davon ausgehen, dass unser Leben immer mehr gelingen wird. Maria zeigt uns Tag für Tag, was es heißt, einen Hintergrund zu haben, selbst zu einem Hintergrund für andere zu werden – nicht nur im Mai.