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Christian Herrmann

Christian Herrmann,
geb. 1956, verheiratet, Theologiestudium in Freiburg und Regensburg Ausbildungsaufenthalt in Italien und in der Schweiz, Religionslehrer in Graz und Mürzzuschlag, Mitverwendung am RPI Graz für die Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer an Katholischen Privatschulen. Seit 1997 Seminarrektor am Religionspädagogischen Seminar der Diözese Regensburg.

2007

Maria - offen und bereit

Von klein auf wurde mir eine innige Beziehung zu Maria, der Mutter Jesu, mit in die Wiege gelegt. Meine Eltern haben mich - wie sie mir Jahre später einmal sagten - bei meiner Geburt Maria, der Mutter Gottes, anvertraut. Ausdrucksformen einer traditionellen Marienfrömmigkeit, wie das Rosenkranzgebet oder die Wertschätzung für Marienerscheinungen, waren für mich in der Regel nie ein echtes Problem. Doch nachhaltig geprägt haben mich schließlich Erfahrungen mit Maria im Laufe meines inzwischen fünfzigjährigen Lebens, Erfahrungen, die in engem Zusammenhang stehen mit meinem spirituellen Weg im Rahmen einer geistlichen Gemeinschaft und religiösen Erneuerungsbewegung.

Auf Grund dieser Erfahrungen ist Maria heute für mich vor allem...
... ein Mensch, der ganz „bekleidet“ war mit dem Wort Gottes – und so ist sie für mich Vorbild darin, aus den Worten Jesu ganz konkret im Alltag zu leben;
... diejenige, die Jesus geboren hat – und so ist sie für mich ein Vorbild darin, durch die gelebte Liebe auch heute Jesus in die Welt zu bringen, Ihn gewissermaßen in mir und unter uns zu „gebären“;
... ein Mensch, der wirklich „loslassen“ konnte und der geglaubt hat auch im Dunkel – und so ist sie für mich eine Weggefährtin im Glauben geworden, gerade in meinen dunklen und verzweifelten Stunden;
... ein Mensch, der scheinbare Gegensätze vereint: der „Sitz der Weisheit“ – eine Hausfrau;
... die, an die ich mich wende, wenn ich auf der Suche bin nach meiner Ganzheit.

Maria ist für mich aber vor allem...
... unglaublich gegenwärtig, denn sie steht auch am Fuß meines ganz persönlichen Kreuzes, so wie sie am Fuße des Kreuzes Jesu stand. In vielen Momenten meines Lebens hat mich diese Gewissheit, dieser Eindruck von ihrer stillen, aber realen Gegenwart getröstet und gestärkt.

Das obere Bild zeigt die Ikone „Hl. Maria - Die Hoffnung der Verzweifelten“ (Arkadi-Kloster, Kreta). Sie hat mich, als ich sie zum ersten Mal sah, sofort im Innersten berührt, weil sie die oben abschließend beschriebene Erfahrung verkörpert.
Das untere Bild zeigt die Ikone „Maria – Die Wegführerin“. Es ist mir deshalb wichtig, weil Maria mir in dem oben anfangs beschriebenen Sinn Wegweiserin, aber auch Weggefährtin und Modell ist.