Walter Prügger, geboren 1969 in Frohnleiten, Religionslehrer an der Hauptschule, tätig in der LehrerInnenaus-, weiter – und fortbildung, (Schul-) Buchautor.
Text zum Bild: Madonnenfigur im Pfarrkindergarten Frohnleiten, gestaltet vom Künstler Edwin Eder Mehr zum Künstler unter:
Maria - Madonna des Alltags
Als ich in den letzten Tagen Freunden vom Projekt „Maria und die Männer“ erzählte, gab es sehr unterschiedliche Reaktionen mit Ausnahme einer Gemeinsamkeit. Viele waren sich einig, dass man die Männer in Bezug auf Maria in zwei Gruppen einteilen könne. Auf der einen Seite stehen die glühenden, vielleicht sogar fanatischen Marienverehrer und auf der anderen Seite Männer, die absolut keinen Zugang zu Maria haben; in deren Glaubensleben sie keine Rolle spielt.
Ich bin froh, für mich sagen zu können, keiner dieser beiden Gruppen anzugehören. Zeit meines Lebens bin ich kein Marienverehrer, sondern im besten Sinn des Wortes ein Mariensuchender. Als Madonna des Alltags ist sie mir zur begleitenden Schwester geworden. In vielerlei alltäglichen Dingen hat sie nichts Außergewöhnliches getan, sondern in der Verbundenheit mit ihrem Sohn Gewöhnliches auf ungewöhnliche Weise.
So erklärt sich für mich, dass ich seit ein paar Jahren eine besondere Verbundenheit zu einer schlichten Madonnenfigur in einer Mauernische des Foyers des Pfarrkindergartens in Frohnleiten habe, die Edwin Eder basierend aus einer gedrechselten Holzform schuf. Sie stellt jene bescheidene Frau aus Nazareth dar, die ganz im Dienst an Gott und Mensch stand. In Schwesterntracht gekleidet, will sie auch an jene Ordensschwestern erinnern, die in meiner Kindheit im Dienste an Gott und an Kindern unseres Ortes standen: die Töchter der göttlichen Liebe.
Helmut Loder
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