2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008

< Zur Übersicht
Zum 12. Mai >

Manfred Prodinger

Manfred Prodinger, verheiratet, Vater zweier erwachsener Töchter, Mitarbeiter des Religionspädagogischen Institutes der Erzdiözese Salzburg in der Regionalstelle Wörgl, und Diakon.

„Aufbrechen“ ist für mich mit Maria in allen Lebenslagen verbunden. Auch wir Menschen sollten immer wieder von Neuem aufbrechen.

2007

Maria bricht auf …
Aufbrechen: Jede Jahreszeit hat ihre Reize, doch kaum eine ist besser geeignet als der Frühling, wo im wahrsten Sinne des Wortes vieles aufbricht. Dieses Aufbrechen kann viele Bedeutungen für uns Christ/innen haben. Schauen wir auf Maria! Was ist in diesem einfachen Mädchen aus Nazareth alles aufgebrochen?

Aufgewachsen in Nazaret in ärmlichen Verhältnissen. Sie hatte in der damaligen Zeit für die Reichen die Arbeit zu leisten und ist schon jung verheiratet worden. Das hat bedeutet, dass Sie schon früh von zu Hause aufgebrochen ist und sich in eine fremde Umgebung begeben hat. Was muss dies für Maria bedeutet haben? Denken wir an den beschwerlichen Weg von Nazaret nach Bethlehem, als Hochschwangere. Welch ein Wagnis und doch eine gewaltiger Aufbruch für die gesamte Menschheit!

Dieses Aufbrechen nahm für Maria immer eine wesentliche Rolle in ihrem Leben ein. Maria steht im Licht Christi. Gäbe es kein Evangelium, würden wir auch nichts über Maria wissen. Nicht einmal ihren Namen würden wir kennen. Doch Gott hat Maria erwählt, in der Fülle der Zeiten, die Mutter Gottes zu werden. Das ist Sinn und Grund ihrer Existenz, ihr Leben ganz im Lichte Christi zu sehen und für ihn da zu sein, bis hin zu Tod und Auferstehung.

Der Blick auf Maria zeigt: Gott wirkt das Heil des Menschen, durch die Auferstehung nicht an seinem Leib vorbei. Die Erlösung durch Christus klammert den Leib nicht aus, sondern bezieht ihn ein. Auch im Leibe Marias war Veränderung und Neugeburt feststellbar. Werfen wir aber auch einen kritischen Blick auf all das, was heute hier mit Aufbruch und Veränderung, des Leibhaftigen passiert. Auf jene gemachte Schönheit die vergänglich ist und damit nicht Bestand hat. Die also nicht aufbricht wie die Knospe einer Blume, sondern die zerfällt durch die Vergänglichkeit des Lebens in der Natur.

Aufbrüche haben immer eine religiöse Dimension. Nichts so stark ist wie das Leben, Aufbrüche halten das Leben in Gang. Mit den Worten von Leo Josef Kardinal Suens möchte ich enden: Maria lieben mit dem Herzen Jesu. Seine Liebe zu seiner Mutter soll uns Beispiel und Maßstab sein. Die Liebe ist immer ein neuer Aufbruch, für uns alle in eine andere Zukunft und Wirklichkeit.

Diakon Manfred Prodinger