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Vorbemerkung
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Ein Fastenprojekt von Helmut Loder

22 SCHUL_WEG

Viele Geschichten und Erinnerungen ranken sich um den SCHUL_WEG . Geschichten von damals und heute. Als der Weg noch lang war und anscheinend meist durch den Wald führte. Viele Erwachsene träumen noch immer von jenem kürzeren oder längeren Wegstück, wo sie noch Kinder sein durften, unbeschwert und frei. Ein wahrer Abenteuerpfad. Der SCHUL_WEG.

Auch für mich sehe ich diesen Weg – hin und zurück – im Nachhinein seltsam verklärt. In aller Ruhe nach Hause gehen, das Erlebte in der Schule in die Seele sinken lassen. Oder auch schlicht vergessen. Es war zweitrangig geworden. Nun zählte das LEBEN. Und es war schön. Der seltsam geformte Stein, die überdrehte n Geschichten des Freundes und vieles andere mehr.

Der SCHUL_WEG – Ein Weg voller Begegnungen. Mit Menschen, Tieren und Dingen. Spannend, aufregend und mit vielen Überraschungen. Natürlich gab es auch Streit und Rauferei, Ärger und Zorn, Enttäuschung und Tränen. Aber bald war alles wieder vergessen. Sind wir wieder gut? Selten war es ein einsamer Weg. In Gruppen, zu zweit oder zu dritt, mit dem besten Freund, zogen wir los. Hin und zurück. Manchmal mit einem flauen Gefühl, dann wieder voller (Vor)Freude, berichten zu können, was wir erlebt hatten, erzählen zu können von den Noten und unseren Fundstücken.

Der Weg zur Schule hat für alle Kinder eine besondere Bedeutung. Wer geht mit mir zusammen? Habe ich genug Zeit? Kann ich mit dem Fahrrad fahren? Am SCHUL_WEG erzählen sich die Kinder, was sie am Vortag erlebt haben. Hier werden wichtige soziale Erfahrungen gemacht.

Der SCHUL_WEG ist eine Schule des Weges. Der Weg hat uns geprägt, die Abschnitte und Erlebnisse in dieser Zeit. Und heute? Viele Kinder fahren mit dem Bus. Manchmal sehe ich sie, sehr früh bei den Haltestellen stehen, vor Kälte zitternd. Und höre von Buslenkern, die auf alles gefasst sind.

In die Schule des Weges gehen. Vom Weg, der nicht das Ziel selbst ist, aber eine wichtige Strecke im Leben. Unserer Kinder und Jugendlichen. Der SCHUL_WEG . Vom Miteinanderreden bis zum gemeinsam Traurigsein, gefüllt mit Tiefen und Höhen.

Fasten ist so eine Schule des Weges. Ein SCHUL_WEG in das Leben, aus dem Glauben heraus , dass es mehr gibt . Was können wir da nicht alles entdecken, auf dem SCHUL_WEG zu Gott?

 

23 EINEWELT_WEG

Wer sagt, dass man verreisen muss, wenn man die Welt kennen lernen möchte?

Beim //EWW//:EineWelt_Weg in Graz-Liebenau, einem entwicklungspolitischen Lehrpfad, erwarten den Besucher abenteuerliche Stationen, geheimnisvolle Rätsel und meditative Plätze. Die weite Welt – so wunderschön und hässlich zugleich - ist plötzlich ganz nahe!
Wer eine Reise macht, bemerkt sehr schnell, dass unsere Welt in viele recht unterschiedliche Welten zerfällt. Von einer Welt kann keine Rede sein. Aber wir alle hoffen auf eine Welt. Der Gerechtigkeit und des Friedens. Für Alt und Jung. Für Christen und Muslime, Buddhisten und Juden. Auf eine Welt mit Zukunft. Ohne Hunger und Not, Krankheit und Gewalt.
Umso mehr tauchen dafür Fragen auf: Wie leben eigentlich Jugendliche und Kinder in Argentinien? Oder in Südafrika? Oder in Bangladesh, wo immer das ist?

Warum verhungert noch immer in jeder Sekunde ein Mensch auf dieser Welt?
Warum gibt es so viel Ungerechtigkeiten, Kriege und Ausbeutung?

Wieso leben viele Menschen im Elend, obwohl ihre Heimatländer eigentlich reich sind an Bodenschätzen und Traumlandschaften?
Aber auch: Wer sind die Menschen, die nicht nur jammern, sondern konkret an einer besseren Welt arbeiten? Was bewegt soziale und entwicklungspolitische Gruppen und Organisationen, trotz vieler Rückschläge weiter zu kämpfen?

Wohin geht diese zerrissene Welt? Direkt auf den Abgrund zu? Was können wir tun, heute und hier?
Das sind die Fragen, die unter den Nägeln brennen, auch wenn sie keiner laut ausspricht. Das sind die Sorgen und Hoffnungen aufmerksamer Menschen in unserem Land, in der Pfarre Graz-Liebenau. Entstanden ist der EINEWELT_WEG, ein wundervoller Weg der Hoffnung. Ein Beispiel, dass man – du und ich und viele andere – sehr wohl etwas sichtbar werden lassen kann. Durch einen Weg. Durch den EINEWELT_WEG. Ein respektabler Wunder-Weg voller kreativer sinnlicher Übersetzungen der Hoffnung. Hin zu anderen Menschen in anderen Ländern.

Es ist ein Ganzjahres-Weg, nicht nur ein Fastenweg. Angelegt als Einladung zum Nachdenken, Zugreifen, Drüberreden. Damit wir sie nicht übersehen, die Spuren der gesetzten Veränderungen, der Fürsorge für eine Welt, die Platz hat und Brot hat und Arbeit hat. Die Heimat ist und Geborgenheit und Gesundheit und Glück. Das ist er, der EINEWELT_WEG. Ein toller Fastenweg für eine ganze Welt, mit viel Zukunft und Leben.

Wir sollten ihn gehen und … hinschauen und mitbauen …
Ein wichtiger Hinweis: www.eineweltweg.at

 

24 LEIDENS_WEG

Leiden. Ein gefürchtetes Wort. Schmerzen, Angst und Verzweiflung sind seine Begleiter. Im Leiden stoßen wir an die Grenze unseres Menschseins. Und manchmal fallen wir tief. Wenn es gilt, einen LEIDENS_WEG zu gehen. Oder den eines lieben Menschen zu begleiten.

Hilde Domin schreibt in einem Gedicht: „Die schwersten Wege werden alleine gegangen, /die Enttäuschung, der Verlust, / das Opfer sind einsam. / Selbst der Tote, der jedem Ruf antwortet und sich keiner Bitte versagt / steht uns nicht bei / und sieht zu / ob wir es vermögen./ Die Hände der Lebenden die / sich ausstrecken/ ohne uns zu erreichen / sind wie die Äste der Bäume im Winter. / Alle Vögel schweigen. / Man hört nur den eigenen Schritt / und den Schritt den der Fuß / noch nicht gegangen ist aber / gehen wird.*

LEIDENS_WEGe ziehen sich durch die Lebensgeschichten jedes Menschen. Sie verbinden sich mit den LEIDENS_WEGen anderer, ob gewollt oder zufällig, unabsichtlich. Die „schwersten Wege“ überziehen unseren Planeten in dichten Bahnen. Zu allen Zeiten, in Vergangenheit, Gegenwart, aber auch in der Zukunft müssen wir sie begehen. Und bestehen.

Hilde Domin weiter: „Stehenbleiben und sich / Umdrehn / hilft nicht. Es muss / gegangen sein.“ So schreibt jemand, der seinen LEIDENS_WEG schon ein gutes Stück gegangen ist, der eine Ahnung und Erfahrung hat von dem, was Leiden mit einschließt. Verlust, Qualen, Entsetzen und Mühsal.
Auf der Straßenkarte unseres Lebens sind sie nicht extra markiert. Sie tauchen unerwartet auf und tarnen sich als Sackgasse Krankheit, als Einbahnstraße ins Unglück. Und ihr Verlauf ist so unterschiedlich wie das Leben [und das Leiden] selbst ist: Der LEIDENS_WEG eines fast zu Tode geprügelten Kleinkindes oder der qualvolle Kehlkopfkrebs des 40jährigen Familienvaters. Eines gehört scheinbar dazu: die verzweifelte unbeirrte Hoffnung. Dass es gut wird. Hiob steht am Wegrand und grüßt aus der Ferne.

Hilde Domin fährt fort mit den Zeilen: „Und doch, wenn du lange / gegangen bist, / bleibt das Wunder nicht aus, / weil das Wunder immer / geschieht, / und weil wir ohne Gnade / nicht leben können …“
Ohne Wunder und Gnade können wir nicht leben. Ohne Hoffnung auf ein gutes Ende können wir die LEIDENS_WEGe nicht gehen. Die Wege des Herrn sind unergründlich, aber am Ende steht das Tor zum Licht weit offen, können wir den Vater erahnen, das Brot auf dem Tisch und seine Liebe. Auch auf dem LEIDENS_WEG.

 

25 SCHUTZ_WEG

Er ist leicht erkennbar. Eine lange Reihe weißer Streifen auf dem Asphalt. Quer zur Straßenrichtung. Übergangszone für Fußgänger oder andere Verkehrsteilnehmer. SCHUTZ_WEGe gewähren Sicherheit und Schutz. Wer sich auf diesen Weg macht, ist geschützt.

Solche Wege sind absolut notwendig. In der Gleisdorfer Innenstadt führt ein zentraler SCHUTZ_WEG wie eine Brücke von einem Ufer zum anderen. Ein wichtiger Weg. Damit wir sicher von da nach dort kommen. Nicht unter die Räder kommen. Fußgänger haben schlechte Karten. So sind diese Wege Schutzräume und SCHUTZ_WEG e, Inseln des (Hin)Übergangs.

SCHUTZ_WEGe gibt es aber nicht nur im öffentlichen Verkehr. Einer der berühmtesten religiösen Schutzwege ist der in der Kirche St. Lukas. Ein SCHUTZ_WEG mitten in der Kirche. Führt zu Maria. Mitten im unscheinbaren Gebäude in der Nähe des Bahnhofs. Direkt an der stark befahrenen Straße nach Norden. 12000 Autos donnern von früh bis spät vorüber. Wenn dort die Ampeln ausfallen, dann ist es schlimm.

Der Künstler Othmar Krenn hat den beeindruckenden meditativen Sakralraum in strahlendem Blau gestaltet. Nach intensiven Vorarbeiten im Sinaigebiet, in Ägypten und Israel entstand ein Feierraum, in dem (fast) alles im Kirchenraum auf den Aspekt der Straße und des wandernden Gottesvolkes angelegt ist: Das heruntergezogene Zeltdach aus dem Material von Lkw-Planen, das ewige Licht leuchtet grün aus einer Ampel, das Weihwasser entnimmt man einem hydrantenähnlichen Behälter und vor dem Altar führt ein SCHUTZ_WEG quer durch den Raum.
Wenn ich diesen Schutzbereich betrete, komme ich direkt zu ... Maria! Am anderen Ende des Gehsteigs steht nämlich Maria, beziehungsweise eine alte Madonnenstatue in ihrem gläsernen Bildstock. Ein SCHUTZ_WEG führt zu Maria. Ich bin auf einem sicheren Weg. Sie wartet auf mich. Beschützt jene, die zu ihr kommen wollen. Wartet geduldig auf die, die sich in ihre Nähe begeben. Sich zu ihr stellen. Mit ihr beten und still werden. Maria am SCHUTZ_WEG.

Ein überzeugender Fastenweg zur Hausmutter der Kirche. Dieser mystischen Kirche. Sie wartet. Hier gibt es kein Rasen und Hetzen mehr. Hier werden die Gehetzten geschützt. Und müssen nicht um ihr Leben laufen. Die Weite der Unendlichkeit Gottes umstrahlt die zierliche Figur. Maria am SCHUTZ_WEG. Die, die es immer so eilig haben, müssen anhalten. Werden langsamer. Bedächtig schreiten ein paar Gläubige auf Maria am SCHUTZ_WEG zu.

Unkonventionell, aber ein faszinierender Fastenweg, Gott wartet in Maria auf mich. Auf mich und dich, auf jeden von uns...

 

26 LICHT_WEG

Joh 3, 14 – 21

Im heutigen Evangelium kommen drei Begriffe vor, die vieles miteinander verbindet. Außerdem weisen sie den gleichen Anfangsbuchstaben auf: L! Es ist nicht schwer zu erkennen, dass es sich um LIEBE, LEBEN, LICHT handelt. Jesus sagt im Gespräch zu Nikodemus: Gott liebt die Welt. Er sendet den Sohn, der sich hingibt, damit alle, die ihn glauben, das Leben haben.

Die Liebe verwandelt sich durch die Überwindung des Todes in Leben. Und er bringt noch ein Bild. Das vom Licht, das in die dunkle Welt kommt. Aber die Menschen wollen das Licht nicht. Es ist gefährlich, das Licht. Wenn die Wahrheit ans Licht kommt! Wenn sichtbar wird, wie böse die Menschen sind…
Licht = Leben. Das wissen wir seit langem. Ohne Licht könnten wir Menschen nicht leben. Und doch begeistern sich so viele an der Schwärze, der Dunkelheit. All das Lebensbedrohliche ist schwarz, wie der Tod, die Angst, die Einsamkeit und die Schuld. Vor einiger Zeit fiel mir auf, wie viele Menschen hinter dunklen Sonnen- oder Modebrillen ihre Augen verstecken. Man kann nicht sehen, was sie sehen, wie sie schauen! Durch die Dunkelheit eingeschränkt betrachten sie die Welt. Sehen sie schwarz? Für die Welt? Für die Liebe und das Licht?
Wäre es nicht sinnvoll, in FASTEN-Zeiten ganz bewusst LICHT_WEGe zu suchen, und sie zu „begehen“? Das Foto oben zeigt eine Stadteinfahrt bei Nacht, in leuchtendem Gelb und Weiß die Spuren der Autos, die auf diesem Weg unterwegs sind. Es sind LICHT_WEGe im wahrsten Sinn des Wortes. Im nächtlichen Dunkel werden alle Wege sichtbar, die die Menschen auf der Suche nach Gott zurücklassen.

Was tun wir nicht alle, um uns ins rechte Licht zu rücken? 1992 hat die Künstlerin Chriseldis Hofer im Kunstverlag Peda aus Passau einen „ LICHT_WEG “ veröffentlicht, der sich als Fortsetzung der volkstümlichen Form des Kreuzwegs versteht. Im Vorwort heißt es: „Die Bildandacht des Lichtwegs möchte in Erinnerung rufen, dass uns der Herr nicht als Lastträger geschaffen hat,

sondern uns begnadet hat zu Lichtträgern.“
Unterwegs auf den Wegen des Lichts. Überall dort, wo Menschen sind, gibt es Wege ins Licht. Wenn das Licht der Liebe Gottes auf den Gesichtern (er)scheint, ist es ein erster Schritt ins Leben, Richtung Gott.
Wer Richtung Ostern geht, spürt auch bald den Sog: Vom Dunkel ins Licht.

Gehen wir unsere LICHT_WEGE, suchen wir sie, jetzt in den Tagen der Fastenzeit und später.

Ergänzung:
Jesus ist der LICHT_WEG allein.
Wie weit kann ich sein Licht, seine Liebe, sein Leben für meinen Weg annehmen, sichtbar und spürbar machen?
Ist der Jesus-Weg mein LICHT_WEG?
Wo bringe ich LICHT in mein Leben, für die Menschen mit denen ich unterwegs bin?

 

27 SONNENGESANG_WEG

Im wunderschönen Ahrntal in Südtirol befinden sich die Rheinbach-Wasserfälle. Entlang dieser Wasserfälle bis zur Toblkapelle (eine ehemalige Ruine aus dem 12 Jh.) errichtete der Jugenddienst des Dekanates Taufers mit einigen Künstlern 1985 den wirklich beeindruckenden Besinnungsweg zum Sonnengesang des Hl. Franziskus.

Wer diesen SONNENGESANG_WEG geht, dem werden die schöne Natur und die beeindruckenden, künstlerischen Stationen des Sonnengesangs zum Erlebnis. Junge Schnitzer aus dem Tauferer-Ahrntal übernahmen die künstlerische Gestaltung des Weges, Pfarreien und Verbände die Patenschaft für die verschiedenen Besinnungspunkte. Jede Haltestelle besteht aus drei Elementen: einer bildnerischen Darstellung, der entsprechenden Strophe aus dem Sonnengesang und einem Satz aus der Hl. Schrift. Am 6 . Oktober 1985 wurde der Besinnungsweg eingeweiht. Er ist seither der populärste Pilgerweg der Diözese.

Der SONNENGESANG_WEG ist ein Lobgesang. Mit den Füßen zu beten und zu singen. Ein Loblied in freier Natur an Bruder Mond und Schwester Sonne. Begleitet von den Wasserfällen des Tales, idyllisch gelegen, geht es langsam bergauf. Ein Wanderweg für die ganze Familie. Ein Weg voller Schönheit und Unmittelbarkeit. Sinnlich, natürlich und mit künstlerischen Einsprengseln, die zum Nachdenken und Stillwerden einladen.
Franz von Assisi hatte bekanntlich eine besondere Beziehung zur Schöpfung. Für ihn war sie von Gott geschaffen wie ein Geschenk und ein Auftrag. Der Mensch müsse sie lieben (lernen), pflegen und hüten. Und er habe die Aufgabe, mit den Tieren und Pflanzen in Eintracht und Frieden zu leben und gut mit ihnen umzugehen.

Der SONNENGESANG_WEG visualisiert die Strophen des Liedes durch einzelne Stationen auf dem Weg. Er will uns sensibel machen für die Größe und Herrlichkeit der Schöpfung und für die Gefahren eines verantwortungslosen kurzsichtigen Umgangs mit Mutter Erde. Alle Stationen bezeugen die sanfte Demut des Hl. Franziskus gegenüber allen Menschen und Gottes Geschöpfen in der Natur. Sie waren für ihn Bruder und Schwester.
Franziskus ist für mich DER Fastenmensch mit allen Fasern seines Lebens. Sein Weg ist ein unverzichtbarer Weg zu Gott. Ein SONNENGESANG_WEG.

Wir können und müssen ihn gehen. Dort, wo wir leben, im Garten, mit unseren Tieren, dort können wir das Loblied auf die Schöpfung mit Hand und Fuß beten: Laudato sii, o mi signore,…

Hinweis: Zu empfehlen ist das Buch von Leo Munter „Der Besinnungsweg zum Sonnengesang“ im Tappeiner Verlag, und die Internetseite: xoomer.virgilio.it/al...eb/nachdenken.htm

 

28 TRAUM_WEG

„Traum_Wege“ heißt das 1993 erschienene Buch zur Firmung von Hermann Josef Frisch. Ein poetischer Titel. Programm und Anregung für junge Menschen, verstärkt Traumwege zu gehen. Das Träumen zu lernen beziehungsweise nicht zu verlernen. Und immer wieder von neuem aufzubrechen und nicht nur im Traum den richtigen Weg zu beschreiten.

Als Titelbild hat er Sieger Köders „Jakobs Traum“ gewählt. Hinter dem am Boden schlafenden, träumenden Sucher eines eigenen Weges in der Nacht erheben sich zwei riesige blaue Hände in den Himmel. 2 Hände strecken sich ihnen entgegen. Dazwischen kann man einen schmalen Weg erkennen. Im Traum öffnet sich die Nacht und gibt den Weg frei zu Gott. Der Traum, ein Weg zu Gott. Auch für mich?
Viele von uns träumen Nacht für Nacht. Von Freiheit und Lebensglück. Ersehnen Freude und Hoffnung, Gerechtigkeit und so etwas wie eine Heimat am Ende des Weges auf Erden. Von Zeit zu Zeit erleben wir, dass manche Träume Wirklichkeit werden. Zum Beispiel jener von Martin Luther King und seinem Traum von Gleichberechtigung für alle Amerikaner, ob schwarz oder weiß.

Manchmal erwachen wir aber auch recht unsanft aus unseren Träumen. Fallen auf die Nase. Aus der Traum. Und bekommen Alpträume.

In diesen Tagen der Fastenzeit sollten wir intensiver unseren Träumen „nachgehen“ und hinhorchen, was Gott uns durch die (vergessene) Sprache der Bilder und Zeichen in unseren Träumen erzählen will. Begeben wir uns auf die ganz persönliche Traumreise, beschreiten wir Traum_Wege und träumen wir weniger vom Leben, sondern leben wir mehr unsere Träume!

 

2006

22 SCHUL_WEG
23 EINEWELT_WEG
24 LEIDENS_WEG
25 SCHUTZ_WEG
26 LICHT_WEG
27 SONNENGESANG_WEG
28 TRAUM_WEG