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Gregor Kristandl

Gregor Kristandl. Jahrgang 1955, geboren in Weiz und aufgewachsen in Eggersdorf. Die Lebendigkeit dieser Pfarre hat meine Kindheit geprägt, genauso wie das Internat der Comboni-Missionare in Unterpremstätten: Spirituelle Weite und der Blick über den Tellerrand Europas. Seit 27 Jahren unterrichte ich in Knittelfeld an der Roseggerhauptschule, daneben 7 Jahre an der Berufsschule, der PTS und an der Sonderschule in Knittelfeld. 1998 Studiumsabschluss zum Kunsterzieher an der PÄDAK Graz-Eggenberg.

Das Marienbild ist aus der Pfarrkirche Großlobming vom „Meister von Großlobming“

2007

Von Hand zu Hand oder: die Muttersprache Jesu

Im Dezember feiern wir (alle Jahre wieder) den Geburtstag dessen, der nicht im Grab blieb. Dass aber dieser Jesus nicht einfach so vom Himmel gefallen ist, das wissen wir auch. Menschwerdung Gottes, Gott sei Dank, in der Betonung auf das Werden. Wir verehren seine Mutter und seinen Vater, aber Opa und Oma?

Wenn du die Großlobminger Pfarrkirche St. Lambert besuchst, findest Du in der Apsis die Kopien des „Meister von Großlobming“, spätgotische Figuren aus dem Ende des 14. Jahrhunderts. Beim linken Seitenaltar, oberhalb der Pieta, befindet sich das Bild „Die Mutter Anna lehrt der kleinen Maria das Lesen.“ Kunsthistorisch nicht von Bedeutung, aber wertvoll und kostbar in seiner Bildaussage.

Geduldig, mit dem Blick voraus in die Zukunft und wissend um die Bedeutung der Bildung, stark und zufrieden, unterrichtet die Anmutige, die Begnadete, wie uns der Name Anna sagt, die jugendliche Tochter. Das Attribut der heiligen Anna ist das Buch. Im Typus dieses Bildes wurde sie zum Vorbild für viele Mütter in der Erziehung ihrer Töchter zum Lesen. Wenn Jesus in der Synagoge vorliest, wie und wo hat er dies gelernt? In seiner Muttersprache, dem Magnificat, klingt an, was Jesaia über den Messias erträumt: „Er stürzt die Mächtigen vom Thron und er erhöht die Niedrigen.“

In Indien Tochter zu sein ist sehr oft ein brutales Schicksal. Da der Brautpreis sehr hoch ist, beginnt mit der Geburt einer Tochter in der Familie der Teufelskreis der Verarmung. Bildung und Berufsausbildung bedeuten für ein Mädchen in Kerala, Südindien, den Weg in die Unabhängigkeit und damit den Weg aus der Armut.

Derzeit werden in Kerala 396 Familien von Familien aus der Umgebung von Knittelfeld unterstützt. 17 Euro pro Monat, über die Dauer von 6 Jahren, leisten in der Zusammenarbeit mit der Peermade Development Society Hilfe zur Selbsthilfe. Eine unglaubliche und faszinierende Geschichte rund um einen Priester mit Managerqualitäten namens Pater   Arackal, heute Bischof der Diözese Kanjarapally.

Falls Dich diese Aktion interessiert und Du eine Familie unterstützen willst, melde Dich bitte im Pfarrsekretariat Knittelfeld: 03512.82643 oder per mail: knittelfeld@graz-seckau.at.  Da geht kein Cent verloren.