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Maria Hermann

Maria Hermann, Religionslehrerin, wohnhaft in Paldau in der Oststeiermark.

Bild: Das Original dieses Marienbildes steht in einer Kapelle in Vallendar-Schönstatt in der Nähe von Koblenz in Deutschland. P. Kentenich (Gründer der Schönstatt-Bewegung) hat dieses Bild den suchenden Menschen seiner Zeit anvertraut.

2006

Meine Beziehung zu Maria, zur Mutter Jesu!

In einer Zeit, die immer mehr Anforderungen an uns stellt, wo immer alles schneller gehen soll, wo Leistung erbringen über den Wert des menschlichen Lebens steht, wo Zeit haben füreinander beinahe schon Luxus ist, wo Egoismus und Selbstverwirklichung die Gesellschaft diktieren, haben viele das Bedürfnis, selbst Mensch zu bleiben und kein von außen Diktierter und Getriebener zu werden. Dazu brauchen wir Leitbilder, von denen wir lernen, das Wesentliche des Lebens zu erfassen. Für mich ist es Maria, die Mutter Jesu.

Maria ist die Frau, die selbst Ahnung hatte vom Leben mit allen Höhen und Tiefen. Von ihrer Erwählung an bis zu ihrem Tod durchlebte sie alle Freuden und Schmerzen als Frau und als Mutter. Sie zeigt mir durch ihr Beispiel, wie ich mit den Anforderungen des Lebens zurecht kommen kann. Mein Lieblingsgebet ist das Magnifikat!

"Meine Seele preist die Größe des Herrn." Der Ruf Gottes an Maria durch den Engel ist für Maria eine Herausforderung, doch sie zögert keinen Augenblick, auf diesen Ruf zu hören und dem Wort Gottes zu vertrauen. Sie stellt sich Gott zur Verfügung durch ihr klares Ja. Maria lehrt mich, die Größe Gottes anzuerkennen, seinem Ruf Antwort zu geben. Manchmal ist mein ja zu Gott froh gestimmt, manchmal ist es zögernd und manchmal ist es ein ja unter Tränen. Gott kann Großes schaffen, wenn ich ihm Raum gebe.
"Der Mächtige hat Großes an mir getan." Maria geht zu Elisabeth. Sie trägt das Geheimnis Gottes unter ihrem Herzen. Als sie zu Elisabeth kommt, ist ihr Herz voll Freude. Wer die Freude im Herzen trägt, kann nicht anders, als danken und loben. Maria lehrt mich, das Gute im anderen zu erkennen und dafür dankbar zu sein. Freundlichkeit gegenüber den Mitmenschen ist auch Ausdruck der Freude, die in meinem Herzen wohnt.

"Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten." In unserem Hausheiligtum befindet sich das Kreuz und das Bild der Muttergottes. Daneben steht ein Krug, ein geistiges Gefäß. Bei der Hochzeit zu Kana sagte Maria zu den Dienern: "Tut alles, was Jesus sagt!" So befülle ich meinen Krug täglich mit "Wasser", d. h. mit den Sorgen und Nöten des Alltags. Ich gebe auch in den Krug, was ich zur Verwandlung mancher Anliegen beitragen kann. Ich traue Maria und ihrer fürbittenden Liebe zu, dass sie meine Sorgen und Nöte vor Jesus bringt. Das Wunder der Verwandlung wirkt Jesus selbst. So kann ich in vielen Situationen des Lebens gelassen bleiben und darauf vertrauen, dass manche Lasten des Alltags wieder zu "gutem Wein" werden können.
"Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben." Maria wartet zusammen mit den Jüngern auf das Kommen des Heiligen Geistes. Sie weiß, Gott hält sein Versprechen, er ist treu! Diese Gewissheit hat sie schon erfahren. Maria lehrt mich, an die Verheißungen Gottes zu glauben und im Gebet treu zu sein.
Gott kann Großes mit den Menschen wirken, wo wir uns öffnen für sein Wort und sein Tun wie Maria und wo wir ihm Antwort geben durch unseren Glauben.

Maria Hermann