Christa Carina Kokol ist Referentin für die Pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit in der Diözese Graz-Seckau und gestaltet Vorlagen und Materialien für Pfarrblätter ("Offene Pfarre"), Verfasserin einer Kleinschrift: "Maria — So gehe auch ich durch das Leben".
Grafik: C. C. Kokol
Maria, ein junges Mädchen, das sein Leben vor sich hat — Maria, eine junge Frau, die vor einer ungewissen Zukunft steht — Maria, eine glückliche Frau und Mutter — Maria, eine Frau, die das Kreuz erfahren hat und — trotz allem - in die Zukunft blickt.
Ihr Horizont hat sich geweitet, der zarte Lichtstahl wird zur Fülle.
Maria, so wie du, will auch ich .
Mein Name ist Christa Carina Maria,
Christa Carina ist mein Taufname, der sich aus dem von meinen Eltern gewählten Namen Christa und dem Vorname meiner Taufpatin zusammensetzt. Allein den Namen Maria habe ich mir selbst — anlässlich meiner Firmung - erwählt.
Mein persönlicher Bezug zu Maria war nicht sehr ausgeprägt, jedoch hatte der Name einen guten Klang. Ich empfand ihn in seiner Schlichtheit harmonisch und schön.
Obwohl ich mich von Jugend an sehr interessiert mit den tiefen und letzten Fragen des Lebens und Glaubens beschäftigte, wurde mir der Name Maria mit der Zeit unbedeutend.
Was wusste man schon von Maria? Historisch nichts, biblisch wenig. Wie kann ein Mensch, von dem man nichts Genaues weiß, Vorbild und Begleiterin in meinem Leben sein?
Erst als ich beruflich und privat herausgefordert wurde anderen Menschen Maria, die Mutter Jesu, in Wort und Bild nahe zu bringen, musste ich ein Marienbild finden, dass auch für mich, wie ihr Name, stimmig ist.
Ich ging auf Suche nach einem Marienbild, das mein Leben berührt, das Maria auf keinen Podest stellt und sie nicht auf kleingläubige, magische Vorstellungen festlegt. Ich suchte die Spur eines Menschen, einer Frau, die nach eigenen Möglichkeiten und Talenten, in ihrer einmaligen, persönlichen Lebensgeschichte Gott auf die Welt bringt:
Maria, so wie du
will auch ich aufbrechen in meine Wirklichkeit,
um mich und meine Talente zu entdecken,
und meine Grenzen anzuerkennen.
Ich will die Welt, auf der ich lebe, liebe, leide und hoffe
mit meiner Hand berühren und sie mitformen,
damit ein kleines Stück froher und heller wird
und der große, unbegreifbare Gott -
auch durch mich -
in Ansätzen erfahrbar wird.
So wie du , will auch ich durch mein Tun und Sein,
nach meinen persönlichen Möglichkeiten und Talenten Gott auf menschliche Weise in meine Umgebung - und damit auf die Welt bringen.
Maria ist mir auch in schweren Zeiten meines Lebensweges besondern nahe.
Wenn die Stürme des Lebens toben, wenn ich verzweifelt bin, wenn der Tod mir das Liebste zu nehmen scheint, greife ich zu einer Marienstatue aus Wachs, die mich - in Liebe geschenkt — und darin liegt die besondere Bedeutung, seit 25 Jahren begleitet. Ich hoffe und flehe unter Tränen, dass auch meine Trauer sich verwandeln möge. Ich will, "so wir du, Maria", langsam erfahren, dass ich meinen einmaligen Lebensweg zu gehen habe, den niemand außer mir so gehen könnte, weil er meine besondere Berufung ist. Ich will langsam erahnen, dass es mein persönlicher Weg ist — so steil und unwegsam er oft auch sein mag, der mich, mit allem was ich bin und liebe, zum Ziel führen wird, - auch wenn ich es heute noch nicht begreife.
Christa Carina Kokol
Helmut Loder
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