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Ein Fastenprojekt von Helmut Loder

Samstag, 17.03.2007

25 – Mühl:Stein

Mühlstein

Ein selten gewordener Stein: Der Mühlstein. Er ist in den letzten Jahrzehnten weitgehend verschwunden, wurde ausgemustert, weggestellt, oder verräumt. Manche liegen versteckt oder unbeachtet in Scheunen oder alten Geräteschuppen herum. Mühlsteine, wie der auf dem Bild nebenan.

Von der Vorgeschichte bis in die jüngste Vergangenheit haben Mühlsteine eine wichtige Rolle im Prozess der Herstellung von Mehl und in der Verarbeitung des Hauptnahrungsmittels der Völker Europas gespielt. Ebenso sind die Menschen im Verlauf der vergangenen Jahrtausende zu einer immer strengeren Auswahl der für die Mühlen bestimmten Gesteine übergegangen. Sogar spezielle Steinbrüche - die Mühlsteinbrüche – wurden eröffnet.

Ja, sie waren lebensnotwendig, die kleinen oder großen Mühlsteine in den Mühlen am Wasser oder angetrieben vom Wind. Von vielen Völkern in ihrer jeweils eigenen typischen Form entwickelt. Ohne sie gab es kein Brot.
So waren Mühlsteine Steine für das Leben.

Seit langem sind Mühlsteine ein deutliches Symbol für das Zerriebenwerden.
Zwischen die Mühlsteine der „Großen“ geraten, sei es im Krieg oder im Alltag,
das wünscht sich niemand. Davor bewahre uns der „lebendige“ Gott.
Mühlsteine haben viel mit Bedrohung und Opfer, mit Transformation zu tun.
Sie zerkleinern das, was zwischen ihre Flächen gerät. Verwandeln es.
Manchmal hat man persönlich das Gefühl, aufgerieben zu werden.
Zwischen zwei Mühlsteine geraten zu sein. Vernichtet, verdrängt, vergessen.
Wie kann ich dem entrinnen? Was kann ich dagegen tun?

Mühlsteine fungieren als Bilder der konkreten Bedrohung und Auflösung.
Sie sind aus dem Erscheinungsbild unseres Alltags weitgehend verschwunden.
Darum sollten wir ruhig das Bild des Mühlsteins in diesen Tagen
für uns selbst bedenken und entfalten. Müsste man nicht auch mit bedenken,
dass es ohne Hingabe und Auflösung keine Erlösung, kein Heil gibt?
Die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit, unsere Mühlsteine genauer anzuschauen
und wieder neu zu lernen, dass es eine Zeit der Freude und des Heils gibt.

Welche Begriffe, Bedrohungen und Ängste stehen auf unseren Mühlsteinen?

2007

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