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Kunst
Weiz 2002

Bilder der Hoffnung

"goldglanz auferstehung"

Gedanken zur Ausstellung vom 27.2.- 2.4.2002 im LKH Weiz
von Helmut Loder

Es ist ein seltsamer Ort für eine Ausstellung, sagen die einen. Wie kamst du überhaupt auf diese Idee? Fragen die anderen. Ein Krankenhaus ist der richtige Ort für meine Bilder, sage ich. Hier halten sich Menschen auf, die gefallen sind, gestürzt, weil sie krank sind oder verletzt wurden. Hier ist es notwendig vom Aufstehen zu sprechen. Durch Handlungen, durch Medikamente und durch Bilder. Bilder, die von der Hoffnung des Gesundwerdens und Heilwerdens erzählen. Vom Licht, das die Dunkelheit der eigenen Angst durchbricht. Und einen neuen Horizont verspricht.

Weiz 2002

In der Fastenzeit besinnen sich viele Menschen ihres Menschseins, ihrer Gebrechlichkeit und Zerbrechlichkeit. Und manche entdecken ihre Sehnsucht nach Ganzheit und Heimat im Lichte ihrer Hoffnungen. Manchmal reden einige vom Glauben und vom Tod und verschämt hie und da von der Auferstehung. Vom Leben jenseits des Dunkels, der Endlichkeit.

Es ist verwegener Titel und ein mutiges, fast sinnloses Unterfangen, das Programm dieser Schau persönlicher Bilder: Was können Bilder schon über die Auferstehung, über die Auferweckung Jesu berichten, veranSCHAUlichen? Nichts. Das will ich auch gar nicht vortäuschen, dass sie uns etwas Verbindliches über die Auferstehung sagen können. Ich will lediglich einige LICHT-Bilder anbieten.
Es sind meine Bilder des Lichts. Bilder vom Licht jenseits des Tageslichts, des Menschenlichts, des grellen Weltenlichtes. "goldglanz auferstehung" habe ich darüber geschrieben. Das Licht des Goldes als Vorschau auf die kommende Herrlichkeit.
Annäherung und Vorausblick, Andeutung und Verlockung zur Herrlichkeit.

Die Bilder lösen sich vom gegenständlichen Formenkanon. Erkennbar ist wenig, fast nichts. Strenge Formen und übrigbleiben letztlich nur Bild-Lösungen, Angebote zum Nachdenken. Über das "Seelenlicht", "Am Lichtrand", ...

Blattgold ist seltsam wunderbar. Wunderbar seltsam und seltsam wunderlich. Es glänzt, bricht herein mit aller Leuchtkraft, verzaubert, wirkt wie ein Fenster in einen andere Dimension. Was anderes kann man für Auferstehung verwenden?

Gold ist mehr als ein glänzender Spiegel. Im Spiegel sehen wir uns nur selbst, aber das dünngepresste Blattgold ist wie eine Leuchtspur Gottes. Manchmal ist es ein dünner Riss, eine Linie, ein schmaler Balken, manchmal ist es eine breite Fläche, wuchtig und beherrschend. Eine Leuchtspur der Herrlichkeit. Eine Vorausahnung jener unbeschreibbaren Lichtfülle, die uns Menschen magisch anzieht. Auf die wir hoffen.

Bischof Kamphaus erwähnt in einer seiner bildhaften Meditationen die sinnreiche Geschichte vom Auferstandenen, der letztendlich erkennbar ist, weil er die offene Wunde trägt. Auferstehen ohne Wunden, ohne Verletzungen, ohne Teilhabe am Leid, das gibt es nicht. Bilder von Auferstehung sollten daher fast immer auch ein wenig vom Dunkel des Schmerzes, von der Farbe der Erde zeigen, von der Schwärze der Verzweiflung. Schwarz und Gold, so sind die beiden Pole des Lebens erkennbar in einem Bild. Finsternis und Licht, Tiefe und Lichthöhe.

Helmut Loder, am 27.2.2002 im LKH Weiz

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